Seat prescht vor

Seat prescht vor. © spothits/Auto-Medienportal.Net/Westermann
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Seat prescht vor

Luca de Meo, vor einem knappen halben Jahr noch Audi-Vorstandsmitglied für Marketing und Vertrieb, hatte einen wirklich guten Tag. Als neuer Vorstandsvorsitzender der VW-Tochter Seat konnte der 48-jährige Italiener nun fürs Geschäftsjahr 2015 den ersten Gewinn seines Unternehmens seit 2008 vermelden.

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Ein gewaltiger Sprung nach vorn

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Bei 8,3 Milliarden Euro Umsatzerlösen (+11 % gegenüber dem Vorjahr) sind sechs Millionen Euro Gewinn nach Steuern für Seat auf den ersten Blick zwar nur ein bescheidender Erfolg. Im Vergleich zu den Jahren 2013 mit minus 149 Millionen Euro und 2014 mit minus 46 Millionen Euro ist diese Größe freilich ein gewaltiger Sprung nach vorn.

Dazu passen auch die Auslieferungen an Kunden mit mehr als 400 000 Fahrzeugen im vergangenen Jahr. Bestseller sind der Leon mit insgesamt 160 900 Einheiten (+4,4 %) und der Ibiza mit 153 600 Verkäufen (+2,4 %). Hauptmarkt ist unangefochten Deutschland mit knapp 90 000 Neuzulassungen im vergangenen Jahr.

„Vor uns liegt eine vielversprechende Zukunft, dank der Markteinführung neuer Produkte und der Integration neuer Technologien, sowohl im Bereich Mobilität als auch im Bereich Konnektivität“, blickte de Meo auf der Jahrespressekonferenz des Unternehmens im Stammwerk Martorell optimistisch in die Zukunft. Zum Beweis, dass mit dem Seat Ateca, der soeben auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellt worden ist, noch längst kein Ende der Neuheiten abzusehen ist, ließ der Markenchef einen Schattenriss des kleinen Ateca-Bruders an die Videowand werfen. Das bislang namenlose Modell soll bereits 2017 vom Band laufen. Wer sich noch an das Seat Show Car in Genf von 2014 erinnert, den großen 20V20, der wird zumindest in der Seitenlinie starke stilistische Parallelen erkennen, Auch die Spanier setzen auf das Wachstumssegment der Sport Utility Vehicles – „weil die jährlichen Zuwachsraten mit 25 Prozent deutlich höher als in jedem anderen Segment sind“, so de Meo, „und auch unsere Deckungsbeiträge beim SUV am höchsten sein werden.“

Seat hat sich seine Entwicklungsabteilung im vergangenen Jahr 586 Millionen Euro kosten lassen, was einem Zuwachs von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht und sich in diesem Bereich zu Gesamtaufwendungen von 2,7 Milliarden Euro in den letzten fünf Jahren addiert. Dabei steigt der Beitrag, den die Spanier für den VW-Konzern leisten, sukzessive. Auch dafür ist Seats kleiner SUV des Jahres 2017 ein Beleg. Einen Crossover in dieser Klasse gibt es bisher im VW-Konzern noch nicht.

Seat ist außerdem auf dem Weg zur nächsten Stufe des vernetzten Fahrzeugs und aktuell bereits mit entsprechenden Connect-Versionen seit Einführung des Seat Ibiza im Sommer 2015 auf Europas Straßen unterwegs. Aus dem gleichen Grunde habe man sich in diesem Bereich mit führenden Unternehmen zusammengetan, „etwa mit dem Technologieriesen Samsung oder mit SAP, dem weltweit führenden Unternehmen für Businessapplikationen und -netzwerke sowie dem Internet of Things (IoT)“. De Meo bezeichnete diese Entwicklungen als „fantastische Herausforderung ebenso wie die Elektrifizierung der Antriebe“. Der werde man sich nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Umweltdebatte möglicherweise früher als ursprünglich 2020 geplant stellen. „Wir können uns im VW-Konzernsupermarkt frei bedienen, und der hat alle technischen Lösungen im Angebot“, betonte Luca de Meo.

sph/ampnet/tw

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