CES 2017: Das Fest der Visionäre

CES 2017: BMW. Foto: spothits/ampnet/Jens Meiners
CES 2017: BMW. Foto: spothits/ampnet/Jens Meiners

Es kommt alles auf einmal: Elektrifizierung, autonomes Fahren, künstliche Intelligenz. Die Branche befindet sich in einem tiefgreifenden Umbruch. Und gefeiert werden die neuen Technologien in Las Vegas: Dort fand bis gestern (Sonntag, 08.01.2017) zum 50. Mal die CES (Consumer Electronics Show) statt, eine Messe für Verbraucherelektronik, die seit einigen Jahren von der Autoindustrie gekapert wird. Und zwar nicht nur, um sich einen modernen Anstrich zu verleihen, sondern weil sich die Elektronik-Experten nirgendwo so gut vernetzen können wie in der Wüstenmetropole.

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Ein schönes Beispiel dafür lieferte BMW bei der Pressekonferenz im unmittelbaren Vorfeld der CES: Dort bat Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich den Intel-CEO Brian Krzanich und Mobileye-Mitgründer Amnon Shashua auf die Bühne. Mit beiden arbeitet BMW seit sechs Monaten zusammen, um das autonome Fahren voranzutreiben. Bemerkenswert ist dabei, dass viele der Erkenntnisse auch anderen Autoherstellern zur Verfügung stehen sollen. Der Vorteil der offenen Plattformen: BMW öffnet sich zwar, kann aber auch auf andere Nutzerdaten zurückgreifen, die aus einem potentiell riesigen Netzwerk gewonnen werden.

ZF und Bosch legen vor

Auch die Zulieferer geben Gas: Der Entwicklungsdienstleister ZF forscht bereits seit einem halben Jahr mit der US-Firma NVIDIA an künstlicher Intelligenz; das System ZF ProAI verarbeitet Sensor- und Kameradaten mittels Deep-Learning-Technologie und einer skalierbaren Drive-PX 2-AI-Rechnerplattform. Die Serienfertigung ist ab 2018 geplant.

Jetzt hat sich auch Bosch mit NVIDIA zusammengetan – und auf dem Stand der Stuttgarter steht außerdem eine von Edag gebaute Konzeptstudie, die das Auto als Assistenten interpretiert. Es kann zum Beispiel mit dem Haus des Besitzers kommunizieren und dort den Inhalt des Kühlschranks abprüfen, damit der Fahrer noch schnell einkaufen kann – am besten dort, wohin ihn das Auto schickt, etwa um ein Rezept zu kochen, das ihm eine über das Auto angesteuerte App empfohlen hat.

Raum für Konsum

BMW hat eine Flotte von 5ern mit den neuesten Systemen ausgerüstet, um aufzuzeigen, welche Vorzüge das autonome Fahren bietet. Der Fahrer soll sich schließlich nicht langweilen, und so inszenieren sich die Autos nicht nur mit erhellenden Informationen zu den Sehenswürdigkeiten der Umgebung, sondern sie greifen auch auf des Besitzers Terminkalender zu, um konsumorientierte Vorschläge zur Tagesgestaltung zu unterbreiten.

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