Test Ford Mondeo VII: Fließheck-Limousine mit viel Raum

Test Ford Mondeo VII: Fließheck-Limousine mit viel Raum. Foto: spothits/Ford
Test Ford Mondeo VII: Fließheck-Limousine mit viel Raum. Foto: spothits/Ford

Motorgefühl…

Auch die siebente Ausgabe des europäischen Welt-Autos des amerikanischen Erfinders der kostensparenden Serienmontage von Automobilen wird mit der jüngsten Generation des Ford Mondeo nach der langen Pause nach dem Granada tatsächlich wieder immer weltmännischer, sprich kompletter ausgestattet mit Assistenten und Sicherheitseinrichtungen. Alles bei – das muss in der jetzigen Zeit der amerikanischen Dieselverdammung deutscher Mogelmotoren bislang anerkennend notiert werden – komplett im Einklang mit der EPA und CARB funktionierenden und emit­tierenden Dieselmotoren. Wobei ja Dieselmotoren in den Vereinigten Staaten eher ein Schattendasein fristen dank der ohnehin deutlich niedrigeren Spritpreise. Immer noch kostet eine Gallone (etwa 3,78 l) „gas“ (=Benzin) dort mit durchschnittlich 2,60 $ nur etwa soviel in Deutschland zwei Liter Benzin oder drei Liter Diesel. Was für ein Preisunterschied!

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Dafür muss man im europäischen Mondeo die Armaturen, besonders die Benzinuhr nicht ständig beobachten, wenngleich auch diese auch in ihrer siebten Version (und damit vier Versionen jünger als der Mondeo meiner Frau) immer noch die gleichen Probleme mit der Restmenge des zur Verfügung stehenden Treibstoffes hat, umgerechnet auf die daraus errechnete Reichweite. Wie beim Mondeo des Jahrgangs 2014 kann auch der des Jahrgangs 2017 die Reichweite nur ungefähr schätzen, und verschluckt sich z.B. ständig bis zum 0-km-Stand bei der steilen Auffahrt zu unserer Garage. Selbst wenn eben noch 173 km Restreichweite angezeigt wurden.

Soweit die paar kleinen Äußerlichkeiten nebst Motorempfinden.

Für Beschäftigung ist gesorgt

Im Inneren hat vor allem der Fahrer das Gefühl, dass das Auto viel selbst erledigt, und hätte eigentlich Zeit für seinen Touchscreen. Ist aber nicht so, er muss immer noch auf den Straßenverkehr aufpassen, auf Äste, die ihm beim Sturm entgegenfliegen oder Fahrradfahrer, die wieder einmal mindestens zu zweit oder dritt nebeneinander, aber Straßenbenutzungssteuerfrei die Straße blockieren und einem den Vogel zeigen, wenn man sich per Hupe räuspert.

Außerdem beschäftigen Sechsgang-Schaltung, Beobachtung des Drehzahlmessers und Kontrolle der beschränkten Geschwindigkeiten beim derzeitigen Finanzbedarf der Kommunen ungemein.

Dafür sitzt sich’s ausgesprochen kommod im Mondeo, die Vordersitze geben guten Kurvenhalt an der Lehne und mit dem Seitenhaltwulst ein beruhigendes Popogefühl auf der Sitzfläche. Auch wenn das meine Frau moniert, weil sie über diese Wülste eben immer hinwegklettern muss.

Fahreindruck

Sitzt man jedoch mal richtig und hat der Fahrer sein Lenkrad auch zweidimensional optimal (und optional auch elektrisch) positioniert, kann’s zügig losgehen. Der Motor spricht agil auf das Gaspedal an und schickt ordentlich Newtonmeter an die Kurbelwelle. Die Bremsen packen kräftig, jedoch ruck- und quietschfrei zu (beim Mondeo meiner Frau quietschen sie ständig, weil keine Asbestbeläge mehr verwendet werden dürfen, was ja sinnvoll ist, aber lästig für die Ohren). Kurvenlage und Durchzugsvermögen hervorragend, auch im Kombi fährt man problemlos zügig (das betone ich, weil ich einst mit meinem 70er-Jahre-Fiat 500 Abarth die Wiesbadener Platte hoch Kreise fahren konnte um die alten 180 Metzger-Diesel von Mercedes mit sagenhaften 55 PS aus 1800 ccm, die laut vor sich hinnagelnd den Verkehr abbremsten). Die Diesel heutiger Zeit sind dank der Turbolader ja inzwischen agiler und durchzugsstärker als Benziner, die nicht so viel Drehmoment auf die Kurbelwelle stemmen können.

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