Test Ford Mondeo VII: Fließheck-Limousine mit viel Raum

Test Ford Mondeo VII: Fließheck-Limousine mit viel Raum. Foto: spothits/Ford
Test Ford Mondeo VII: Fließheck-Limousine mit viel Raum. Foto: spothits/Ford

Kombi-Qualitäten

Wie schon bei der Vorgängerversion des neuen Ford Mondeo ist der jetzige auch designorientiert dem meiner Frau unterlegen und neigt sich im Ladebereich hinter den Fondsitzen so sehr zur Straßen hin, dass kein nennenswerter Beladungsvorteil gegenüber den Shooting Brakes besteht. Drum lohnt sich hier schon bei der Wahl der Fahrzeugvariante ein Blick auf den Fünftürer des Mondeo, bietet er doch mindestens genauso Vorteile als ein neumodischer Shooting Brake, in dem man sich im Fond immer den Kopf stößt. Und zudem bekommt man in diesem großräumigen Mondeo wie im Turnier so noch zu Hause montierbare Ikea-Regale hinten rein. Zur Beladung mit einer Waschmaschine aber reicht’s nicht ganz dazu ist die Ladekante zu hoch. Oder mein Kreuz inzwischen zu ungelenk. Aber dafür wird Ford ja auch lieber seine Tourneos verkaufen wollen. Oder Mercedes z.B. die Vianos, von den Renault-verschnittenen Kleinkombis lieber nicht zu reden.

Langstreckenkomfort

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Der neue Mondeo kann wieder mindestens das alles, was sein Vorgänger schon konnte und noch ein paar Dinge mehr, allerdings auch einige besser. Und man muss dem etwas kleineren, jetzigen Zweiliter-Diesel zugunsten Euro 6 verziehen werden, dass der Verbrauch ein wenig gestiegen ist – bei diesem lag der durchschnittliche Verbrauch wieder um die 7,2 l; nicht so wie beim drei Generationen älteren 2,2-Liter. Das lässt sich aber locker verkraften, bringt der neue, kleinere Motor bei weniger Hubraum doch noch mal locker 30 PS mehr auf die Beine, pardon, Räder. Das Sechsganggetriebe passt ideal dazu, so fährt man lastwagenmäßig fast immer im Drehzahlbereich zwischen 1500 und 2000 U/min, nur bei schnellen Autobahnfahrten wird höher gedreht. Was sich aber beim Innengeräusch kaum bemerkbar macht. Ganz besonders gefiel der Tempomat mit kombiniertem Abstandshalter. Den konnte man einstellen auf drei oder mehr Autolängen, je nach Geschwindigkeit. Dann fährt das Auto in der voreingestellten Geschwindigkeit und passt sich automatisch an, fährt ein langsameres Auto vorneweg.

Straßenlage

Der neue Mondeo kommt also, egal, ob in Limousinen-, Fünftürer oder Turnierform, mühelos mit allen Verkehrssituationen zurecht, kein auffälliges Unter- oder Übersteuern, ESP setzt immer im richtigen Moment ein, die Bremsen passen und die Zeiten der Ochsenkarren-Hinterachsen weiland der bei der ersten Ölkrise bei der Vorstellung des zwoten Capris mit einer Starr-Achse sind endgültig vorbei. Damals hat alle Welt und besonders die amerikanische im Blick auf eine kostensparendere Produktion in GB oder BRD mit eben dieser Ochsenkarrenachse an eine nimmer wiederkehrende freie Fahrt jenseits der 100 km/h-Grenze geglaubt. Inzwischen aber hat der Fortschrift beim Komfort gesiegt und die europäischen Ford-Fahrwerke lange schon wieder europäische, weder besonders knautschig noch hart, eben so mittendrin, wie es die meisten EU-Einwohner Fahrer als angenehm empfinden.

Und besonders lobenswert – und nach wie vor vielen anderen Automobil-Herstellern zu empfehlen – ist die heizbare Frontscheibe, die auch noch mit heizbaren Scheibenwaschdüsen kombiniert ist, was im Winter unschätzbar wertvoll ist.

spothits/Heiner Klempp

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