Test Jaguar F-Pace 2.0 D: Kleine Katze ganz groß

Ruhig, kräftig und fluchtbereit

Jaguar F-Pace. © spothits/Jaguar
Jaguar F-Pace. © spothits/Jaguar

Zeit zum Umschauen…

Der große Jag hat alles, was ein Auto behaglich macht: Ledersitze, die beheizbar sind bei kalten Wintertagen, eine schnell reagierende und schon nach wenigen hundert Metern nach dem Kaltstart funktionierende Heizung. Lenkradheizung gibt’s auf Wunsch auch, die gleich noch mit einem Lenkrad-Lederbezug aus Softgrain-Leder für zusammen 255 Euro, was man sich als F-Pace-Fahrer aber sicher leisten können müßte.

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Überhaupt Leder-Ausstattung. Da sind die Briten schon lange führend. Die Auswahl reicht von beheiz- und belüftbaren Lochmusterbezügen in einfachem Stoff über Taurus (auch mit Velours-Sitzflächen) oder luxuriöseres Windsor-Leder oder ein synthetisches Gemisch, das sich wie Leder anfühlt, aber hautsympathisch und schwitzresistent ist. Und rutschsicher…

Das Cockpit

Vor sich hat der Fahrer zwei große Displays, eines am gewohnten Platz hinterm Lenkrad, eines über der Mittelkonsole. Hinterm Lenkrad wird über die aktuelle Situation informiert, über der Mittelkonsole können Komfort, Radio, Navi und Telefon eingestellt werden, wobei die meisten Funktionen auch über Spracheingabe steuerbar sind. Die allerdings die Angewohnheit hat, lautstark nachzufragen, was man den will, wenn man mal wieder über die Taste mit dem Sprachsymbol gerutscht ist.

Sowas erinnert mich dann immer an den Mk2 des Spediteurs Robert Fehrenkötter, der immer dann die Macke hatte, nicht anzuspringen, wenn er seinen Oldtimer vor der Eisdiele in Bad Rothenfelde geparkt hat, um mit seiner Frau zwei voluminöse Eisbecher zu verspeisen. Blieb nur der zweite Eisbecher, dann ging’s wieder, der Mk2 sprang wieder an und danach ging’s wieder flott los nach Warendorf.

Ansonsten ist man ja gewohnt, außergewöhnlich distinguished gepflegte Innenräume standardmäßig bei Jaguar vorzufinden, auch wenn man sich an den Schalt-Drehknopf des Automatik-Getriebes in allen neuen Katzen gewöhnen muß.

Selbst Hand anlegen

Der von mir gefahrene F-Pace war – das habe ich schon erwähnt – ausgestattet mit dem 180-PS-Diesel­motor, bei dem wie bei allen F-Pacen die Allrad-getriebene Variante Standard ist.  Als Business-Mobil und für den Familienvater reicht der 2.0-Liter Diesel völlig aus und ermöglicht auch vollbesetzt ausreichend schnelle Spurts und hat genügend Puste für schnelle Überholvorgänge auf der Autobahn. Wohltuend für verspannte Rücken und müde Wirbelsäulen sind die gut konturierten und bequemen sowie vielfach elektrisch verstellbaren Sitze sowohl vorne wie hinten nebst Lordosenstütze. Das automatische Getriebe kann auch von Hand über Paddles am Lenkrad geschaltet werden, was gut ist, wenn man schnell auf enge Kurven zufährt oder bergab lieber ruhiger im höheren Gang fährt als gebremst und lauter im automatisch gewählten. Daß die Automatik über einen Drehknopf eingestellt wird, ist ja schon erwähnt und sicher ebenso gewöhnungsbedürftig wie der Automatik-Hebel im Mercedes an der Stelle, wo sonst bei fast allen anderen Marken der Scheibenwischer sitzt.

Fazit

Alles in allem ist der Jaguar F-Pace ein komfortables Auto, das sich aus der Masse der vergleichbaren Fahrzeuge heraushebt durch sein englisches Understatement-Design und die Alleinstellung als SUV der Katzen. In Reihenhausfluchten mit Passats, Audis und C-Klassen oder jetzt auch immer mehr SUVs vor der Garage sicher ein Ausdruck besonderer Individualität, der nicht einmal mehr auf den Geldbeutel drückt.

spothits/Heiner Klempp

Die technischen Daten des Jaguar F-Pace lesen Sie auf Seite 3.

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