Fahrvorstellung Mini Countryman

Mit Schmackes raus aufs Land

Mini Countryman. Fotos: spothits/ampnet/BMW
Mini Countryman. Fotos: spothits/ampnet/BMW

Inzwischen wissen die Kunden sehr wohl, was sie von Mini im Innern zu erwarten haben. Ein riesiges zentrales Kombiinstrument, das als Haupt-Informationsquelle wirkt und neuerdings auch als Touchscreen bedient werden kann. Originelle Kippschalter und Lüftungs-Ausströmer, ein Anzeigeinstrument, das direkt auf der Lenksäule montiert ist und deren Verstellung mitmacht, farblich variable Displays und Kontrast-Verkleidungen – all das ist Teil des Mini-Universums, das die Marke geprägt hat und das andere Hersteller inspirierte, ebenso unkonventionelles Designs zu entwerfen. Mini definiert sich selbst als Premium-Produkt, doch dieser Anspruch ließe sich gewiss noch glaubwürdiger vertreten, wenn für die Sicherheitsgurte eine Höhenverstellung vorgesehen wäre.

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Zwar ist das aktuelle Mini-Angebot auf fünf Modelle geschrumpft, jedoch wird das Angebot für den fröhlichen Landmann auf zehn Varianten ausgedehnt. Einstiegsversion ist der Mini Cooper mit 1,5-Liter-Dreizylinder und Frontantrieb, der für 26 500 Euro in den Handel kommen soll. Drei weitere Benziner- und vier Diesel-Varianten stehen in der Preisliste, die beiden leistungsstärksten Country-Männer sind für Mitte des Jahres avisiert. Erneut wird eine John-Cooper-Works-Line aufgemacht, die vermutlich 170 kW /231 PS haben wird, dazu gesellt sich der Plug-In-Hybrid, der als Systemleistung aus Verbrenner und Elektromotor 165 kW / 224 PS anbietet.

Der Teilzeit-Stromer basiert im Wesentlichen auf der Antriebseinheit, die bereits im BMW 225 xe zum Einsatz kommt. Sie besteht aus einem Dreizylinder-Benziner, der 100 kW /136 PS abgibt und einer E-Maschine mit 65 kW / 88 PS. Während der konventionelle Motor auf die Vorderachse wirkt, gibt der Elektroantrieb seine Kraft an die Hinterachse ab. Eine aufwändige Steuerungselektronik sorgt dafür, dass das Wechselspiel für die Insassen weitgehend unmerklich abläuft. Über den Preis muss derzeit noch spekuliert werden. Da der 190-PS-Diesel mit Allradantrieb 35 900 Euro kosten soll, ist davon auszugehen, dass der Plug-In-Hybrid sich in dieser Region positionieren wird.

Wie dezent die Synchronisation der unterschiedlichen Antriebe in der Praxis wirkt, konnte bei der Fahrpräsentation des Mini Countryman freilich noch nicht getestet werden, denn für Probefahrten stand lediglich die in Deutschland nicht ungedingt mehrheitlich nachgefragte Cooper S-Version zur Verfügung. Sie tritt mit 141 kW / 192 PS an, die in einem quer eingebauten Zweiliter-Vierzylinder zubereitet werden. Als Kraftübertragung dient ein Acht-Gang-Getriebe, das wahlweise per Schaltpaddel bedient werden kann.

Ausflüge in asphaltfreie Gefilde absolviert der Countryman souverän, wühlt sich durch matschige Wege und über Wiesen, wenngleich seine Bodenfreiheit von 165 Millimetern die Kunden davor warnt, ihn für einen Geländewagen zu halten. Auf der Straße packt er (im Sportmodus) mit maximal 280 Nm Drehmoment beherzt zu, leistet den Spurt bis 100 km/h in 7,2 Sekunden ab und erreicht seine Höchstgeschwindigkeit bei 222 km/h. Werksseitig wird der Durchschnittsverbrauch mit minimal 6,4 Litern/100 km angegeben. Die Testfahrten im Heimatland des Minis wurden mit zwei Insassen, etwas Gepäck und unter unwirtlichen Bedingungen in der Mehrzahl mit zwei bis drei Litern mehr absolviert. Auch wenn die direkte und griffige Lenkung eine Idee leichtergängig sein könnte, musste am markentypischen Fahrerlebnis nichts vermisst werden. Der Federungskomfort und auch auf weniger gutem Belag solide und langstrecken-adäquat.

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