SEMA 2017: Schnelles Schlangengift und Hot Wheels in Las Vegas

Hennessey Raptor. Foto: spothits/Auto-Medienportal.Net/Hennessey
Hennessey Raptor. Foto: spothits/Auto-Medienportal.Net/Hennessey

Der neue Raptor wird einer der besten jemals gebauten Allround-Trucks sein.“Neben den Exoten aus der texanischen Manufaktur gehörte in Las Vegas aber auch biederen Modellen nach entsprechendem Make-up der große Auftritt. Kia nutzte die SEMA, um den neuen Stinger noch etwas ausgefallener zu präsentieren und verpasste der Sportlimousine zahlreiche Anbauteile, um sich im kaum noch überschaubaren Markt der kosmetischen Tuner bemerkbar zu machen. Dazu gehören unter anderem ein neuer Heckspoiler samt Diffuser sowie neue Belüftungsgitter in der Motorhaube. Unter der Haube zaubert eine Borla-Abgasanlage zusätzliche 15 PS aus dem 3,3-Liter-Sechszylinder, so dass 380 PS bereit stehen und den Sprint von null und 100 km/h auf knappe fünf Sekunden verringern.

Toyota

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Bei Toyota stand unter anderem ein überarbeiteter Camry im Mittelpunkt. Die Limousine bekam für den Messeauftritt neue in Dreidimensional-Druck aufgebaute Seitenteile und Motorhaube. Dem Innenraum spendierten die kreativen Tuner ein im Baseball-Look gehaltene Lederausstattung. Magna Flow lieferte die Auspuffanlage, die bei Vollgas einen unüberhörbar lauten Sound liefert und im Leerlauf kaum zu hören ist.

Chevrolet

Wie sich Kindheitserinnerungen und Muscle-Cars miteinander verbinden lassen, zeigte Chevrolet auf seinem Stand, wo das Unternehmen die 50-jährige Partnerschaft mit Hot Wheels feierte. „In der Chevrolet Performance Designabteilung arbeiten viele Designer, die sich von Hot Wheels beeinflussen ließen. Unsere Camaro Hot Wheels 50th Anniversary Edition zeigt, wie sich diese kindliche Fantasie und Begeisterung in die Wirklichkeit überträgt“, erklärte Tom Peters, Leiter Exterior Design bei Chevrolet Performance Cars die ungewöhnliche Verbindung zwischen Spielzeug und Sportwagen. Anfang kommenden Jahres geht das Design-Kit für 4995 Dollar in den Verkauf.

Eine buntere und schrillere Messe als die SEMA ist kaum vorstellbar. In Las Vegas ist (fast) alles erlaubt, was dem leistungshungrigen und vermutlich auch mehr oder weniger exhibitionistisch veranlagten Publikum gefällt. Schließlich sind die Kunden nicht an die strengen gesetzlichen Vorschriften gebunden, die bei den Herstellern die Kreativität deutlich einschränken. Einmal auf der Straße darf an den Autos nach Herzenslust geschraubt werden. Der durchschnittliche deutsche TÜV-Prüfingenieur sollte sich daher gar nicht erst nach Las Vegas wagen. Die Tuningwut macht auch vor Oldtimern nicht halt. Sie werden bis zur Unkenntlichkeit aufgemotzt – der amerikanische Tuningfreund ist begeistert.

Hyundai Ioniq

Neben dem immer mehr und schneller gab es in Las Vegas dieses Jahr aber auch eine zarte Gegenbewegung. Bei Hyundai stand ein Ioniq Hybrid, der nach einer technischen und optischen Überarbeitung als „HyperEconiq“ 20 Prozent weniger Benzin verbrauchte als das Serienmodell.

sph/ampnet/ww

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