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Uli Hoeneß – das gestrauchelte Fußball-Idol und der gemeine deutsche Immobilienbesitzer © spothits/pixabay
Fußballer haben Vorbild-Charakter. Insbesondere auf millionenschwere (auch ehemalige) Nationalspieler trifft das zu. Aber gut, fehlbar ist jeder und vor Gier sind die wenigsten gefeit. Zudem treiben neuerliche Enthüllung in Sachen Steuerhinterziehung kaum mehr jemanden auf die Barrikaden. Stattdessen wird die Nase gerümpft und irgendwie hat man es ja auch immer schon gewusst
Der ärmste Europäer ist deutsch
Beinahe zeitgleich zur Selbstanzeige von Ex-Nationalspieler Uli Hoeneß wegen Steuerhinterziehung wird eine Studie der Europäischen Zentralbank EZB öffentlich. Hiernach sind die Deutschen – also die Rede ist von denen, die brav in Deutschland ihre Steuern zahlen – weit ärmer als etwa Griechen oder Spanier. So berichtete Focus Money Online vergangenen Freitag (19. April 2013).

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (Photo credit: Wikipedia)
Das rief umgehend Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf den Plan. Das Bild sei verzerrt und bilde nur statistische und nicht tatsächliche Lebensumstände ab. Außerdem besäßen Deutsche mehr Immobilien als im europäischen Vergleich. So erklärt Frau Merkel das niedrigere Barvermögen hierzulande.
Wegschauen hilft …
Bewusst außen vor lässt Merkel indes, dass die Verteilung des Vermögens seit Jahren ungleicher wird. Während es auf der einen Seite für wenige unverhältnismäßig wächst, ist am anderen Ende der Skala der Überlebenskampf in vollem Gange. Und davon sind bei weitem nicht mehr nur Hartz-IV-Empfänger betroffen. So trifft es vermehrt auch Erwerbstätige, die zum Teil zwei oder mehr Jobs ausüben, um über die Runden zu kommen. Denn bei immer mehr Familien weißt der Saldo am Monatsende eine Null aus.
Es lohnt sich …
Aber das ist ja alles halb so wild, denn hierzulande hat jeder ein Haus. Und wer es sich leisten kann eröffnet eben außerhalb Deutschlands ein Konto. Wenn es dann »heiß« wird und eine weitere CD mit Steuerdaten auftaucht, kann man sich unmittelbar vor Zugriff der Behörden selbst stellen. So fällt die Strafgebühr moderat aus und einen guten Schnitt macht man zudem.
Dabei ging es »den Deutschen noch nie so gut wie heute«. So das Fazit von Philipp Rösler FDP, als der Armuts- und Reichtumsbericht veröffentlicht wurde.
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