Studie: Zahl Wohnungsloser steigt dramatisch: Paritätischer fordert Maßnahmen gegen Armutsvertreibung und Wohnungslosigkeit

© spothits
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Immer mehr Menschen sind von Wohnungslosigkeit betroffen. Das geht aus der am 2. August 2013 von der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) e.V. veröffentlichten Studie hervor. Hiernach gibt es einen dramatischen Anstieg von durch Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen. Deshalb fordern Paritätischer Gesamtverband und Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe eine Mietpreisbremse, schwerer umsetzbare Zwangsräumungen sowie Investitionen in den sozialen Wohnungsbau.

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Staatlich legitimierte Armutsvertreibung

Zahl der Wohnungslosen 2003-2012. © spothits/grafik: BAG W, www.bagw.de
Zahl der Wohnungslosen 2003-2012. © spothits/grafik: BAG W, www.bagw.de

Sämtliche Alarmglocken müssten bei den politisch Verantwortlichen schrillen, meint Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen. „Die Öffentlichkeit kann es nicht zulassen, dass die zunehmende Armut in Deutschland, Niedriglöhne und Hartz IV mehr und mehr Menschen tatsächlich obdachlos machen. Insbesondere die wachsende Zahl von Zwangsräumungen kommt immer mehr einer staatlich legitimierten Armutsvertreibung aus teuren Innenstädten gleich.“

Gegenmaßnahmen dringend nötig

So fordert der Paritätische von Bund, Ländern und Kommunen Maßnahmen, um gegen diese dramatische Entwicklung vorzugehen. Konkret bedeutet das, eine wirkungsvolle Mietpreisbremse, Verbesserungen beim Wohngeld und deutlich mehr sozialen Wohnungsbau durchzusetzen. Zudem müsse bei in Not geratenen Menschen von Zwangsräumungen abgesehen werden, meint Schneider. Es sei falsch, jungen Menschen unter 25 Jahren zur Sanktionierung das Wohngeld zu streichen. Damit würden die Wohnkosten gestrichen, was in der Praxis dazu führe, dass viele junge Menschen erst in die Obdachlosigkeit gerieten, so Schneider.

sph/koe

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