Vorstellung Kia Stinger

Der Weg ist das Ziel

Kia Stinger. Foto: spothits/ampnet/Kia
Kia Stinger. Foto: spothits/ampnet/Kia

Verglichen mit der internationalen Konkurrenz gehört Kia zu den Newcomern im Automobilbau. Es sind noch nicht einmal 50 Jahre her, dass die Koreaner mit dem Brisa erstmals einen Pkw bauten. 1998 geriet Kia aufgrund der asiatischen Finanzkrise in die Insolvenz, anschließend unter die Fittiche des Hyundai-Konzerns. Von da an ging es steil bergan. Noch 2002 hatte der damalige Kia-Vizechef Myung-Hun Juhn getönt, „spätestens 2010 wollen wir mit den fünf größten Automobilproduzenten der Welt auf Augenhöhe stehen“ und sich prompt den Hohn des Establishments zugezogen.

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Da damals gerade Fußballweltmeisterschaft war, riet man Herrn Juhn, den Ball flach zu halten. Inzwischen ist das davon keine Rede mehr. Der Kia Stinger, jüngster Spross der Koreaner, beweist das erneut.

Um Superlative ist Kia auch 2017 nicht verlegen. Gregory Guillaume, dem Chef-Designer bei Kia Motors Europe im konzerneigenen Designstudio in Frankfurt, ist davon überzeugt: „Der Stinger ist das wichtigste Auto in der Kia-Geschichte.“ Wurde der Stinger am 9. Januar in Detroit bei der dortigen Motor Show in der US-Version erstmals öffentlich gezeigt, enthüllte Guillaume das Auto in seiner für den europäischen Markt gedachten Fassung nur neun Tage später in Mailand. „In Anlehnung an die Stadt der Mode und der schönen Künste”, wie der in Frankreich geborene Guillaume sagte. Der Wagen fußt nach sechsjähriger Design- und Entwicklungsarbeit bei Kia in Deutschland auf der 2011 vorgestellten GT-Studie. Im vierten Quartal 2017 soll er hier zu Lande erhältlich sein.

Nach Ansicht seiner Schöpfer ist der Stinger eher fürs Reisen statt fürs Rasen gedacht, obwohl er von der Papierform her in puncto Leistung äußerst sportlich unterwegs sein kann. Nach den Worten seines Designer geht es weniger „um strotzende Kraft, hartnäckige Dynamik oder brutales Styling“. Luxus, Komfort und Emotion stehe im Vordergrund: „Ein Auto für temperamentvolles Fernfahren. Der Weg ist das Ziel. Es kommt nicht darauf an, als erster anzukommen.“

Mit seiner vergleichsweise schmalen Front, den schlanken Flanken und den mächtigen Hüften soll der Stinger muskulöses Vertrauen ausstrahlen: statt Aggression und Brutalität trotz starker und breiter Schultern eher Eleganz und Athletik. Wäre es nicht politisch unkorrekt, könnte man sagen, dass es sich um ein durch und durch maskulines Fahrzeug handelt, das auch (oder gerade deshalb?) bei der Damenwelt Gefallen finden könnte. Mit einer Länge von 4,80 Metern und einer Breite von knapp 1,90 Meter ist der Wagen länger und breiter als viele Sportlimousinen und erlaubt einen geräumigen Innen- und Kofferraum.

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