Mercedes-Trucks: Der Lkw wird zur rollenden Datenzentrale

Mercedes-Trucks: Der Lkw wird zur rollenden Datenzentrale. © spothits/Hersteller
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Mercedes-Trucks: Der Lkw wird zur rollenden Datenzentrale

Fußgänger und Radfahrer leben gefährlich, und das vor allem im Stadtverkehr. Die beiden Gruppen stellen in der EU ein knappes Drittel der Verkehrstoten, und häufig sind Lastwagen an den fatalen Begegnungen beteiligt.

Mercedes-Trucks: Der Lkw wird zur rollenden Datenzentrale. © spothits/Hersteller
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Fatale Begegnungen

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Vor allem an Kreuzungen sind sich die meisten Fußgänger und Radfahrer der Gefahr nicht bewusst, denn der Trucker, so denken sie beim Blick auf die aufwendige Spiegelsammlung an der Beifahrerseite muss mich doch sehen. Ein Trugschluss, denn für den Fahrer bleibt ein großer Teil der Straße neben ihm trotz dieser Hilfsmittel unbekanntes Gelände, und so kommt es immer wieder zu fatalen Begegnungen zwischen Mensch und Maschine.

Auf der IAA Nutzfahrzeuge im September wird Mercedes-Benz deshalb ein neues Assistenzsystem vorstellen, mit dem diese Unfälle in Zukunft vermieden werden sollen. Der vor zwei Jahren erstmals der Öffentlichkeit gezeigte Abbiege-Assistent ist jetzt reif für die Serie und gehört nach der IAA zur optionalen Ausstattung der Mercedes-Lastwagen. Der potenzielle Lebensretter – der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) schätzt, das mit einem derartigen System rund die Hälfte der Unfälle zwischen Lkw und Fußgänger oder Radfahrern vermieden werden können – besitzt ein Radarsystem mit zwei Nahbereichs-Radarsensoren, die auf der Beifahrerseite vor der Hinterachse des Lastwagens platziert sind, und die eine 3,75 Meter breite Überwachungszone überwachen. Das System kann die komplette Länge des Lastzugs bis 18,75 Meter abdecken.

Die Sensorik informiert den Fahrer, wenn sich ein bewegliches Objekt in der Überwachungszone befindet, indem ein dreieckiges LED in der A-Säule auf der Beifahrerseite gelb aufleuchtet. So ist der Trucker für ein mögliches Hindernis sensibilisiert. Droht es tatsächlich zu einer Kollision zu kommen, blinkt die LED-Leuchte rot und ein zusätzlicher Warnton ertönt über einen Lautsprecher der Radioanlage, sodass der Fahrer seinen Zug abbremst. Auch bei stationären Hindernissen wie Ampeln oder Laternen warnt der Abbiegeassistent bis zu einer Geschwindigkeit von 36 km/h.

Zusätzlich schützt der neue Abbiegeassistent den Fahrer auch bei Spurwechseln vor Gefahren auf der rechten Spur bis zur zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Bereits beim Setzen des Blinkers oder wenn die Markierung überfahren wird, wird der Trucker gewarnt. So können Zum Beispiel Radfahrer auf der Landstraße sicher überholt werden, und bei mehrspurigen Straßen die Fahrstreifen gefahrlos gewechselt werden.

Als weitere Sicherheitstechnik präsentiert Mercedes-Benz Lkw auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover den weiter entwickelten Active Brake Assist 4, der nun auch Fußgänger erkennt, den Fahrer vor einer möglichen Kollision warnt und eine Teilbremsung einleitet. Danach kann sich der Fahrer entscheiden, ob er den Unfall durch eine Vollbremsung oder ein Ausweichmanöver vermeidet. Das Fernbereichsradar erfasst dabei Fahrzeuge auf bis zu 250 Meter und Fußgänger auf bis zu 89 Meter Entfernung. Der Nahbereichsradar kommt auf eine Reichweite von 70 Metern. Das Radarsystem sieht auch bei schlechten Sichtverhältnissen wie zum Beispiel Nebel und bringt den Truck in Verbindung mit dem Active Brake Assist 4 bei Bedarf vor einem Hindernis zum Stillstand. Die neue Sicherheitstechnik kann einzeln geordert oder als Teil des Safety Packs geordert werden und kostet als Paket zwischen 10 000 und 15 000 Euro.

Die neuen Mercedes-Benz-Lastwagen liefern im neuen Modelljahr nicht nur einen Beitrag zur Verkehrssicherheit, sie werden auch dank zahlreicher Eingriffe in die Motoren deutlich sparsamer. Der vor 20 Jahren auf den Markt gerollte Actros verbraucht in der jüngsten Variante bis zu sechs Prozent weniger Diesel. Dazu tragen neben motorischen Eingriffen auch Feinarbeiten an der Aerodynamik des inzwischen mehr als eine Million Mal gebauten Modells bei. Außerdem kommen in allen Heavy-Duty-Motoren Leichtlauföle zum Einsatz, die sich ebenfalls positiv auf den Verbrauch auswirken.

Damit der Antrieb im Alltag ohne größere Unterbrechungen läuft, fährt der Actros vom kommenden Modelljahr an als rollende Datenzentrale über die Straßen. Vorausgesetzt, die neue Plattform Fleetboard Connectivity einschließlich Mercedes-Benz Uptime ist an Bord. Dieses Programm ist für Actros, Arocs und Antos lieferbar. Mit diesem digitalen Werkzeug überprüft der Truck ständig den Zustand der einzelnen Systeme an Bord.

Wenn sich Probleme andeuten, die der Fahrer noch gar nicht bemerken kann, meldet sich der Lkw automatisch beim Server des Mercedes-Benz-Service. Dort werden die Meldungen analysiert und an den vom Kunden hinterlegten Servicebetrieb gemeldet, der sich mit dem Kunden in Verbindung setzt und ihm rät, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um die Standzeit des Trucks so kurz wie möglich zu gestalten. In besonders dringenden Fällen, wenn ein Ausfall unmittelbar bevor steht, greift das Customer Assistance Center in Maastricht ein, das Kontakt mit dem Unternehmen aufnimmt, bei Bedarf eine Werkstatt auf der Route des Lkw kontaktiert und einen Termin vereinbart. Das System wurde bisher in 1400 Lkw in vier Ländern getestet.

sph/ampnet/ww

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