Jahresendspurt für Oldtimer-Auktionen

Jahresendspurt für Oldtimer-Auktionen. © spothits/Auto-Medienportal.Net/Mecum
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Jahresendspurt für Oldtimer-Auktionen

Geht es nach Einschätzungen und Vorschuss-Lorbeeren von Kennern der Szene, dann könnten kommende Woche bei Oldtimer-Versteigerungen Rekorde fallen.

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Es werden Rekorde in Aussicht gestellt

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31 Autos aus der Klasse der höchsten Werteskala werden am 10. Dezember bei Sotheby’s in New York im zehnten Stockwerk an der Ecke 72. Straße/York Avenue unter den Hammer kommen, knapp ein Drittel davon Ferrari-Modelle. Einen Tag später versucht in Austin/Texas das Auktionshaus Mecum 600 Old- und Youngtimer unters Volk zu bringen. Am 12. Dezember schließlich gibt es unter dem Titel „Porsche Only“ bei Auctionata in Hamburg 25 interessante Exemplare aus 45 Jahren Zuffenhausener Sportwagen-Geschichte zu ersteigern.

Gut zwei Wochen vor den Feiertagen, die in den USA religionsübergreifend „Holiday Season“ genannt werden, stehen bei Freunden alten Blechs spektakuläre Auktionen im Mittelpunkt des Interesses. Mehrfach lässt sich ein ansehnliches Weihnachtspräsent beschaffen, entsprechend gefüllte Brieftasche vorausgesetzt. So genannte Muscle-Cars, zumeist getunte amerikanische Serienmodelle mit großvolumigem V8-Motor aus den 1960er- und 1970er-Jahren kommen am 11. und 12. Dezember im Austin Convention Center in Texas unter den Hammer. Einer der Stars unter den insgesamt 600 Angeboten ist ein bärenstarker 1970er Dodge Hemi Charger R/T mit 7,0-Liter-V8, 317 kW / 431 PS und einer Spitzengeschwindigkeit von über 300 km/h. Ein anderes Highlight bildet der Ford GT Heritage Edition mit nur 573 Meilen (ca. 922 Kilometer) auf dem Zähler. Sein 5,4 Liter großer V8 leistet 404 kW / 550 PS, beschleunigt den Wagen in 3,9 Sekunden von auf 100 km/h und ist für ein Höchsttempo von 330 km/h gut. Eine halbe Million Dollar (ca. 474 000 Euro) müsste das Auto, das 2006 in Erinnerung an frühere Le Mans-Gewinne von Ford gebaut wurde, mindestens bringen, schätzt das Autkionshaus Mecum.

Während es in Austin fast ausschließlich um amerikanische Kraftprotze geht, ist eine kleine, aber feine Auktion von Auctionata im Hamburger Automuseum Prototyp exklusiv der Marke Porsche gewidmet. Die Versteigerung am 12. Dezember dreht sich um 25 luftgekühlte Ikonen aus der Produktionszeit des 911 zwischen den Jahren 1965 und 1997. An der Spitze steht ein Porsche 959 von 1988 mit nur 8294 Kilometer auf dem Tacho für ein stolzes Mindestgebot von 600 000 Euro. Er war damals Technologieträger von Porsche und verkörperte mit seinem luftgekühlten Sechs-Zylinder-Boxermotor mit Bi-Turboaufladung und Allradantrieb das technisch Machbare seiner Zeit. Zugelassen von seinem Erstbesitzer am 16. Februar 1988, wurde das Auto bereits am 15 Monate später mit knapp 8000 Kilometern Laufleistung wieder stillgelegt und stand fortan wohlbehütet im Automuseum.

Noch höher – Startpreis 650 000 Euro – wird ein Porsche 911 2.3 ST Gruppe 4 Spezial GT aus dem Baujahr 1970, veranschlagt. Von diesem Auto wurden 20 Fahrzeuge in der Porsche-Rennsportabteilung umgerüstet und entweder für den Werkseinsatz vorbereitet oder an Rennsportkunden ausgeliefert. Am 28. April 1970 erfolgte die Erstzulassung des 911 ST Spezial GT. Sein erstes Rundstreckenrennen bestritt er im Mai 1970 in Kaufbeuren in der damaligen Deutschen Rundstrecken-Meisterschaft (DRM) und belegte mit der Startnummer 171 einen 5. Platz in seiner Klasse. Dieser Renneinsatz ist mit der im Original vorliegenden Einschreibung, dem Programmheft und dem offiziellen Rennergebnis vollständig dokumentiert. Die Auktion wendet sich auch an russische und chinesische Bieter in deren Sprache und kann im Internet unter www.auctionata.com verfolgt werden.

Zwei Tage vorher geht es bei Sotheby’s um Millionendeals. Experten gehen davon aus, dass dort für 21 von insgesamt 31 Fahrzeugen jeweils siebenstellige Summen fällig werden, ein ganz besonderer Ferrari könnte sogar mehr 32 Millionen Dollar (ca. 30,2 Mio. Euro) bringen.

Sobald die Rede auf Rennsportlegenden der 1950er-Jahre kommt, stechen zwei Namen hervor, von denen der eine das ganze damalige Renn-Jahrzehnt, der andere die Renn-Geschichte bis heute geprägt haben oder prägen: Juan Manuel Fangio und Ferrari. Wenn sich in einem Fahrzeug beide Begriffe vereinen, ist etwas ganz besonderes zu erwarten wie beim Ferrari 290 MM von 1956. Genau dieser einmalige Sportwagen – mit der Fahrgestellnummer 0626 speziell für Fangio und die legendäre Mille Miglia von 1956 gebaut – kommt am 10. Dezember bei Sotheby’s in New York unter den Hammer. Schätzpreis: 32 Millionen Dollar. Fangio belegte bei dem Rennen den 4. Platz obwohl er die kompletten 1000 Meilen alleine und ununterbrochen an einem Stück gefahren war. Den ersten Platz belegte ein anderer 290 MM mit dem Fahrer Eugenio Castellotti aus Italien. Am Steuer von Fangios Auto mit seinem 3,5-Liter-V12-Motor, 235 kW / 320 PS und unsynchronisiertem 4-Gang-Getriebe plus Rückwärtsgang saßen auch andere Berühmtheiten: Der spätere Weltmeister Phil Hill fuhr mit ihm sein erstes Ferrari-Rennen in Europa, Wolfgang Graf Berghe von Trips begann mit ihm seine Ferrari-Karriere, und die letzten Siege mit diesem Fahrzeug feierte Stirling Moss im Dezember 1957.

Zwei Jahre zuvor hatte Moss die Mille Miglia mit einem anderen berühmten deutschen Auto gewonnen, einem offenen Mercedes 300 SLR. Ein solches Auto als Coupé mit Flügeltüren (Mercedes-Benz 300 SL „Sportabteilung“ Gullwing von 1955) wartet ebenfalls in New York auf einen Bieter, bei dem Geld nur eine untergeordnete Rolle spielt: Bis zu sieben Millionen Dollar hofft Sotheby’s zu erzielen, weil die Mercedes-Rennsportabteilung nur vier Exemplare davon produzierte. Diese Autos galten als Meilensteine im Motorsport, die „Silberpfeile“ wurden oft als überlegen oder gar unbesiegbar bezeichnet und waren für Renneinsätze und Trainingsfahrten konzipiert. Der Wagen in der Versteigerung diente Koryphäen wie Juan Manuel Fangio, Stirling Moss, Karl Kling, John Fitch, und Hans Hermann als Dienstfahrzeug. Welche Rennen er bestritten hat ist allerdings im Dunkel der Historie verschwunden.

Dass nahezu jeder Ferrari einen gewaltigen Wiederverkaufswert besitzt, ist seit Jahren eine feste Größe bei der Versteigerung automobiler Raritäten, auch diesmal bei Sotheby’s. Von den 31 zur Auktion gemeldeten Fahrzeugen stammen neun aus Maranello, wovon sieben auf einen Wert von mehr als einer Million Dollar taxiert sind. Zum Beispiel ein Ferrari 250 GT Cabriolet von 1958 (7,5 Millionen Dollar) , das 14. Von insgesamt 40 von dieser Serie gebauten Exemplaren. Oder ein Ferrari 500 Mondial mit dem Baujahr 1955 (7 Millionen Dollar), kaum restauriert und im Originalzustand von damals. Selbst die Farbe ist dieselbe geblieben.

Ein Bugatti Typ 57 C Atalante steht neben all den geschichtsträchtigen Pretiosen auf vier Rädern fast im Schatten. Er trat zuerst 1939 im französischen Pavillon auf der Weltausstellung in New York ins Licht der Öffentlichkeit und wanderte in den folgenden Jahren bis in die frühen 1960er durch die Hände zahlreicher Sammler bis er in einer Garage verschwand. Erst 2007 wurde er unter einer 45 Jahre alten Staubschicht entdeckt. Nach einer intensiven Restauration kehrt er nun nach New York zurück und steht als Losnummer 203 bei Sotheby’s zur Versteigerung. Sein Preis wird in der Gegend zwischen 2 200 000 und 2 500 000 Dollar liegen.

sph/ampnet/hrr

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