Update Pressepräsentation Tesla Model 3: Das Auto zum Kult

Update Pressepräsentation Tesla Model 3: Das Auto zum Kult. © spothits/Tesla Model 3. Foto: Foto: Jeff Jablansky
Update Pressepräsentation Tesla Model 3: Das Auto zum Kult. © spothits/Tesla Model 3. Foto: Foto: Jeff Jablansky

Update Pressepräsentation Tesla Model 3

Es ist ein erstaunlicher Erfolg: 115 000 Bestellungen für seine neue Mittelklasse-Limousine Model 3 will Firmenchef Elon Musk eingesammelt haben, und laut Auskunft der Webseite kostet jede Reservierung 1000 US-Dollar.

Update Pressepräsentation Tesla Model 3: Das Auto zum Kult. © spothits/Tesla Model 3. Foto: Foto: Jeff Jablansky
Update Pressepräsentation Tesla Model 3: Das Auto zum Kult. © spothits/Tesla Model 3. Foto: Foto: Jeff Jablansky
Update Pressepräsentation Tesla Model 3: Das Auto zum Kult. © spothits/Tesla Model 3. Foto: Foto: Jeff Jablansky
Update Pressepräsentation Tesla Model 3: Das Auto zum Kult. © spothits/Tesla Model 3. Foto: Foto: Jeff Jablansky
Update Pressepräsentation Tesla Model 3: Das Auto zum Kult. © spothits/Tesla Model 3. Foto: Foto: Jeff Jablansky
Update Pressepräsentation Tesla Model 3: Das Auto zum Kult. © spothits/Tesla Model 3. Foto: Foto: Jeff Jablansky
Update Pressepräsentation Tesla Model 3: Das Auto zum Kult. © spothits/Tesla Model 3. Foto: Foto: Jeff Jablansky
Update Pressepräsentation Tesla Model 3: Das Auto zum Kult. © spothits/Tesla Model 3. Foto: Foto: Jeff Jablansky

Das Auto zum Kult

Anzeige

Am Abend des 31.3. hatte Musk Kunden und ausgewählte Pressevertreter ins kalifornische Hawthorne geladen, um dem neuen Model 3 Reverenz zu erweisen.

Um 20:30 Ortszeit am 31. März begab sich der exzentrische Milliardär auf die Bühne, um das neue Modell zu präsentieren – seine vierte Baureihe, der lange erwartete „Tesla für die Massen.” Der Auftritt: Ganz in schwarz, wie der einstige Apple-Guru Steve Jobs. Wer unter den rund 1000 Zuschauern alles einen Model S oder Model X besitze, fragte Musk rhetorisch, um anschließend auszurichten: „Danke, dass Ihr den Model 3 bezahlt habt.” Die Masse revanchierte sich mit johlendem Applaus und Begeisterungsstürmen.

Die fünfsitzige Fließheck-Limousine zeichnet sich durch eine gefällige Formgebung aus; es fehlt ihr allerdings nicht nur ein Kühlergrill, sondern auch eine große Heckklappe. Model 3 soll mit ein- bzw. zweiachsigem Antrieb auf den Markt kommen; selbst in der Einstiegsversion wird er in weniger als sechs Sekunden von 0 auf 100 km/h sprinten. 350 Kilometer Reichweite sind pro Ladung möglich. Auch die Hardware für den „Autopiloten”, also die Sensoren für autonomes Fahren, ist an Bord. Das heißt bei Tesla: Für die Freischaltung wird man extra zahlen müssen.

Gleiches gilt wohl auch für das „Supercharging”, also das Nachladen an der von Tesla zur Verfügung gestellten Schnellade-Infrastruktur. Die Technik sei eingebaut, verkündete Musk. Dass ihre Nutzung im Preis inbegriffen sei, wurde nicht gesagt.

Im Rahmen der Mitfahrt auf geschlossenem Kurs konnten wir vor allem eines lernen: Der Prototyp fährt. Vom angehobenen Rücksitz aus ist die Rundumsicht beeindruckend, nicht zuletzt dank Glasdach und niedriger Gürtellinie. Das luftige Interieur kommt gänzlich ohne klassisches Armaturenbrett aus; Informationen werden über einen riesigen Bildschirm vermittelt, der aus dem Zentralträger herauswächst.

Die Luftfederung zeigt noch Abstimmungsbedarf, und das Beschleunigungserlebnis kommt auch in der zweimotorigen Variante keineswegs an das des großen Model S heran. Die Struktur besteht aus Aluminium und Stahl; mehr war aus den Tesla-Repräsentanten nicht herauszubekommen.

An Selbstbewusstsein mangelt es Elon Musk nicht: Die bescheiden als „Gigafactory” titulierte Batteriefabrik in Nevada sei voll funktionsfähig sein. Es handele sich um die größte Fabrik der Welt, strich Musk heraus. Sie ist häufig als notwendiger Baustein bezeichnet worden, um den Model 3 zum Erfolg zu führen.

An Stelle weiterer technischer Details bemühte Musk auf der Bühne die übergeordneten Themen: „Dies ist wirklich wichtig für die Zukunft der Welt”, erzählte er den anwesenden Tesla-Jüngern: 53 000 Tote pro Jahr seien auf „giftige Gase” zurückzuführen. Einst habe seine Firma mit ihrem Roadster – einem umgebauten Lotus Elise – das General-Motors-Urgestein Bob Lutz überzeugt, den Chevrolet Volt zu bauen, und dieser wiederum habe zum Nissan Leaf geführt. Eine gewagte These, zumal beide Modelle gleichzeitig auf den Markt kamen.

Solche Details störten die versammelten Fans nicht, handelt es sich beim Model 3 doch laut Musk um die „letzte Stufe im Masterplan”. Doch der sieht nach seinen Worten unter anderem vor, dass mit Model S und Model X Geld verdient wird – und davon kann in Wahrheit keine Rede sein. Musk beteuert dennoch, dass der Model 3 schon nächstes Jahr ausgeliefert werden soll.

Als „Kult” ist schon so manches Auto, so manche Marke tituliert worden, tatsächlich haben diese Auszeichnung jedoch die wenigsten verdient. Ganz sicher gebührt sie der US-Marke Tesla und ihrem Firmenchef Elon Musk. Sonst wäre kaum erklärlich, dass sich teilweise schon in den Morgenstunden Warteschlangen vor den Händlern im ganzen Land gebildet haben. Es ging dabei um das Privileg, zu den ersten Kunden zu gehören, die ihre Anzahlung von 1000 Dollar leisten durften.

„Ziel (eines) Kultes”, so heißt es bei der Online-Enzyklopädie Wikipedia, „ist ursprünglich Kraftmehrung sowohl des Kultobjektes als auch seiner Verehrer.” Diese ritualisierten Handlungen – so ist hinzuzufügen – müssen von einer Anhängerschaft regelmäßig ausgeführt werden.

In den Tesla-Verkaufsstellen der Welt, vor allem aber im kalifornischen Hawthorne, hatte die Tesla-Gemeinde jetzt wieder Gelegenheit dazu. Und mit den eingesammelten 115 Millionen Dollar kann Elon Musk sein neues Modell nun mit Hochdruck zur Serienreife bringen.

sph/ampnet/jj

Anzeige