Im Bücherregal: Kurvenreiches Schottland

„Curves Schottland“ von Stefan Bogner. Fotos: spothits/ampnet/Delius Klasing
„Curves Schottland“ von Stefan Bogner. Fotos: spothits/ampnet/Delius Klasing

Bei Motorrad-Fahrern, die es weniger in den Süden als in den Norden zieht, ist Schottland schon längst ein Geheimtipp. Nun widmet sich auch die Reihe „Curves“ aus dem Delius-Klasing-Verlag in Band 8 der schroffen Schönheit – und fahrende Fans des Landes wollen es anhand der fesselnden Fotos am liebsten sofort wieder unter die Räder nehmen.

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In fünf Etappen führen Fotograf Stefan Bogner und sein Redaktionsteam den Leser über knapp 2000 Kilometer durch die Low- und Highlands. Ausgangspunkt der Rundreise ist die ehemalige Industriestadt Glasgow, Endstation das schillernde Edinburgh. Dazwischen gibt es viel karge, aber beeindruckende Landschaft und jede Menge schmale Straßen. Hier folgen die Wege nicht den alten Trassen der Römer, sondern „schmiegen sich ganz organisch an Berghänge und schlängeln sich durch Täler“, wie es an einer Stelle erklärend heißt.

Genau das hat Stefan Bogner wieder in faszinierenden großformatigen Fotos festgehalten. Typisch für die mehrfach ausgezeichnete Reihe: Auf allen Motiven sind die Straßen absolut auto- und menschenleer. Fotografiert wurde aus Augenhöhe und aus der Vogelperspektive. Auf einigen Bildern schlängelt sich das Asphaltband wie ein Bindfaden durch die karge Hügelwelt. Nicht immer sind tatsächlich Kurven zu sehen, manchmal bleibt es auch bei einer Geraden. Bei der Flut an Bildern sind sich einige Aufnahmen sehr ähnlich – aber auch das ist eine Eigenart Schottlands. In der großzügigen Weite dieses Landes wiederholen sich bestimmte Muster. Ein-, zweimal ist dann aber doch das selbe Motiv aus näherer Distanz oder in einem anderen Ausschnitt zu sehen.

Begleitet werden die langen Fotostrecken von fast schon lyrischen Routenbeschreibungen. Auch der eine oder andere Restaurant- und Übernachtungstipp sowie Hinweis auf eine besondere Sehenswürdigkeiten finden sich in dem Band. Anhand eines beigelegten Kartenblattes (ca. 54 x 38 cm) lässt sich der Fünf-Tages-Tripp zudem einigermaßen leicht nachfahren.

Ganz sponsorenfrei ist das Werk nicht entstanden. Worauf die zweiseitige Anzeige gleich zu Beginn schon hindeutet, wird im letzten Kapitel „Backstage“ dann auch geklärt: Porsche hat die Fahrt mit einem Panamera unterstützt. Der darf sich im Epilog dann auch als einziges Auto (in prospektreifer Manier) auf schottischen Straßen in Szene setzen.

„Curves Schottland“ von Stefan Bogner hat 258 Seiten mit 203 Fotos und zwölf Abbildungen. Das zweisprachig verfasste kartonierte Buch (Deutsch und Englisch) wird vom Delius-Klasing-Verlag als Zeitschrift geführt und kostet 15 Euro.

sph/ampnet/jri

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