Skoda will Auswirkung der Produktion auf die Umwelt nahezu halbieren

Skoda will Auswirkung der Produktion auf die Umwelt nahezu halbieren. © spothits/Skoda
Skoda will Auswirkung der Produktion auf die Umwelt nahezu halbieren. © spothits/Skoda

Skoda will Auswirkung der Produktion auf die Umwelt nahezu halbieren

Innerhalb von acht Jahren will Skoda die Umweltauswirkungen der Produktion – gemessen an den Kennzahlen von 2010 – fast halbieren. Vorgabe war eine Senkung um 25 Prozent.

Skoda will Auswirkung der Produktion auf die Umwelt nahezu halbieren. © spothits/Skoda
Skoda will Auswirkung der Produktion auf die Umwelt nahezu halbieren. © spothits/Skoda

Die Messlatte für 2018

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Jetzt zum UN-Weltumwelttag am morgigen Sonntag legt die tschechische Tochter des Volkswagen-Konzerns die Messlatte für 2018 höher auf nun 45 Prozent Verbesserung. Das geht aus der Green-Future-Strategie hervor, die Michael Oeljeklaus, Skoda-Vorstand Produktion und Logistik, jetzt präsentierte.

Oberstes Ziel sei es, „die Nachhaltigkeit des Unternehmens weiter zu verbessern“, erklärte Oeljeklaus. „Auch in den nächsten Jahren werden wir unsere Umweltstrategie akribisch umsetzen. Zur weiteren Reduzierung des Energieverbrauchs in der Produktion setzen wir auf moderne Technologien mit möglichst hoher Energieeffizienz“, so Oeljeklaus weiter. Skoda bündelt sämtliche Umweltaktivitäten unter dem Dach der „Green Future“-Strategie. Dazu gehört auch die Strategie „Green Factory“, in der alle Aktivitäten zugunsten einer ressourcenschonenden Produktion zusammengefasst sind.

Kennzahlen wie der Energie- und Wasserverbrauch oder die entstehende Abfallmenge bei der Herstellung pro Fahrzeug sowie Emissionen von CO2 und sogenannten Volatile Organic Compounds (VOC) – wie sie etwa beim Lackieren der Karosserien entstehen – werden exakt gemessen und optimiert. Bei diesen Faktoren erzielte Skoda zwischen 2010 und 2015 durchschnittlich bereits eine Umweltentlastung von 35,8 Prozent. Um diesen Trend zu beschleunigen, hat das Unternehmen Umweltziele festgelegt. Demnach soll Skoda bis 2018 die Umweltauswirkungen seiner Produktion um 45 Prozent senken, gegenüber 2010 also nahezu halbieren.

Der Energiebedarf für die Produktion soll in diesem Zeitraum um 30 Prozent sinken. Der Zielwert für die CO2-Emissionen pro produziertes Fahrzeug lautet nun minus 55 Prozent. Die Abfallmenge pro Fahrzeug wird bis 2018 um 70 Prozent vermindert, der Wasserverbrauch um 25 Prozent und die VOC-Emissionen um 45 Prozent. Die auf 45 Prozent erhöhten Einsparungsziele resultieren aus konkreten Maßnahmen wie beispielsweise die Regulierung der Lüftungsanlage, die Installation von Sparlampen sowie die Reduzierung entstehender Abfallmengen bei der Herstellung pro Fahrzeug.

Das dazugehörige Maßnahmenpaket erstreckt sich auf alle Bereiche des Unternehmens. So entfällt beispielsweise rund ein Viertel des gesamten Strombedarfs eines Werks auf die Klimatisierung der Fertigungshallen. Durch eine neue Steuerung der Lüftungstechnik spart das Unternehmen pro Jahr 3500 MWh. Das entspricht dem Energieverbrauch von 875 Haushalten. Neue Kompressoren in den Presswerken, die mit geringerem Luftdruck arbeiten, erzielen Einsparungen von 1600 MWh Strom.

Allein im Werk Kvasiny bewirkt eine neue Hallenbeleuchtung eine Senkung des Strombedarfs um 1500 MWh pro Jahr. In mehreren Hallen, wo fertiggestellte Fahrzeuge auf ihre Auslieferung warten, installierte Skoda ebenfalls Energie sparende Lichtquellen, die den Stromverbrauch halbieren. Dank einer cleveren Abschaltautomatik geht das Licht außerdem von allein aus, sobald kein Betrieb in den Hallen herrscht.

Bereits 2014 wurde die Abfallmenge pro gefertigtes Auto von 16,8 Kilogramm innerhalb eines Jahres auf 15,1 kg gesenkt. Im Jahr 2016 wird Skoda das Volumen der deponierten Abfälle aus eigenen Fertigungswerken um insgesamt 4000 Tonnen reduzieren. Das entspricht einer Abfallverminderung von über 50 Prozent auf 7,8 kg pro Fahrzeug binnen zwei Jahren. Darüber hinaus wird der Abfall nicht mehr gelagert, sondern zunächst getrennt und energetisch wiederverwertet. Eine von zahlreichen Verbesserungen dabei: Im Produktionsprozess benutzte Öle werden gefiltert und erneut verwendet. Das spart Rohstoffe und vermindert die Abfallmenge.

Eine Säule der nachhaltigen Produktion ist der Energieversorger SKO-Energo, an dem Skoda mit 46 Prozent beteiligt ist. Seit Beginn der Partnerschaft 1995 konnten die beiden Unternehmen den Energieverbrauch pro produziertes Fahrzeug mehr als halbieren. Der aktuelle jährliche Wasserverbrauch liegt mit 1,5 Millionen Kubikmetern auf dem Niveau von 2010. In Relation zum Anstieg der Fahrzeugproduktion hat sich der Wasserverbrauch um rund 30 Prozent pro produziertes Fahrzeug verringert.

Der verstärkte Einsatz von Biomasse für die Stromerzeugung im SKO-Energo-Heizkraftwerk Mladá Boleslav erspart im Vergleich zur Verbrennung von Kohle und Gas bis zu 130 000 t CO2-Emissionen pro Jahr. Auch durch diese fortschrittliche Art der Energieversorgung verbesserte sich die CO2-Bilanz pro produziertes Fahrzeug zwischen 2010 und 2015 um mehr als 46 Prozent.

Skoda unterstützt die Umweltpolitik der Tschechischen Republik mit dem Projekt „Ein Auto, ein Baum“. In den Jahren 2007 bis 2015 hat der Automobilhersteller bisher über eine halbe Million Bäume an über 50 Orten gepflanzt. Zahlreiche Skoda-Mitarbeiter wirken jedes Jahr als Pflanzer ehrenamtlich mit und tragen damit nachhaltig zur Bewahrung der Artenvielfalt und zum Klimaschutz bei.

sph/ampnet/Sm

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