
Auf der 9. Designers Open Leipzig 2013 werden neben »klassischen« Design-Disziplinen und Fashion zukunftsweisende Innovation präsentiert, die teilweise bereits industriell zum Einsatz kommen. So etwa im Automobilbau: Besondere Faltstrukturen liefern Festigkeit, bleiben aber dennoch flexibel genug, um als Knautschzone in Fahrzeugen bei einem Crash nachzugeben. Weitere Schwerpunkte sind organischen Strukturen nachempfundene Materialien, die hohe Festigkeit bei minimalem Gewicht bieten.

Speiender Roboter als Maurer
Die 9. Designers Open Leipzig präsentiert mit DO/Industry, DO/Market, DO/Fashion und DO/Spots vier Bereiche. Während Market und Fashion im unteren Teil der Glashalle zu finden sind, liegt DO/Industrie mit der Sonderausstellung »smart technology« auf zwei der seitlichen Emporen. Gezeigt werden hier unter anderem Faltungen, die für industrielle Anwendungen etwa im Automobilbau geeignet sind. Zudem werden neue Technologien präsentiert, die in Zukunft lange Materialtransporte überflüssig machen könnten. So mischt ein solarbetriebener Roboter vor Ort verfügbaren Sand mit einem Bindemittel. Anschließend sprüht er mit diesem Material stabile architektonische Strukturen.
Pilzbrut sorgt für Festigkeit
Stabilität liefern auch Elemente in einer Art Spritzgussverfahren. Hierbei wird Schicht für Schicht übereinander gelegt, bis die gewünschte Form entstanden ist. Anschließend wird der Hohlkörper mit Substrat befüllt, das Pilzbrut (Samen) enthält. Durch deren Wachstum dehnt sich das Material im inneren des Hohlkörpers aus und sorgt für hohe Festigkeit. Um eine vergleichbare Stabilität zu herkömmlichen Baustoffen zu erreichen, muss bei diesem Verfahren weit weniger Material aufgewendet werden.
3-D-Entwicklung
Ebenfalls im Spritzgussverfahren werden 3-D-Objekte gestaltet, die sich an Zellstrukturen orientieren. Ziel der Forschung ist es, mit minimalem Materialaufwand hochfeste oder auch flexibel-stabile Materialien zu entwickeln. Ein weiteres großes Thema der »smart technology« Sonderausstellung sind 3-D-Gestaltung und Funktionskleidung.
Sonderausstellung mit Führung

Auf der Empore der DO/Industry finden regelmäßig Führungen durch die Sonderausstellung statt. In deren Verlauf erfahren die Besucher etwas über die Strukturen und Einsatzmöglichkeiten sowie den aktuellen Forschungsstand in der Entwicklung neuer Materialien.
»adream 2012«
Der Award »adream 2012« zeigt Architektur und Design mit nachwachsenden und ökologischen Materialien. Während der Designers Open macht die Wanderausstellung mit den nominierten Projekten Station in Leipzig. Präsentiert werden unter anderem essbares Geschirr, ein schwimmender, pflanzlicher Wasserfilter, ein urbanes Leihfahrzeugsystem, Energiegewinnung mit Algen, Blümentopfe aus Kaffeesatz, ein moderner Speisekammerersatz sowie der mobile Marktwagen Moo mit 15 Schüben.
Schauen und shoppen
Im DO/Market präsentieren die Stadtpflanzer Gärtnerei im urbanem Umfeld. Zudem lässt sich am »energy Tisch« das Smartphone über ein Solarpanel während des Gesprächs aufladen. Anschauen oder gleich vor Ort kaufen können die Besucher Bücher, Lampen, Möbel, Kleidung und Schmuck im DO/Fashion Teil der Design Messe.
Workshops und zuschauen
Im Rahmen der DO/Spots gibt es 78 Orten in Leipzig, Halle und Dresden Workshops. So in der Baumwollspinnerei und im Tapetenwerk in Leipzig, im Intecta Kreativquartier (ehemaliges Einrichtungshaus Intecta) in Halle oder in der Nikkifaktur in Dresden.
Öffnungszeiten und Tickets
Die 9. Designers Open Leipzig 2013 ist heute (26. Oktober) bis 20 Uhr und morgen, Sonntag (27. Oktober 2013) bis 19 Uhr geöffnet. Das Tagesticket kostet 11 Euro, ermäßigt 9 Euro. Gruppentickets ab zehn Personen sind für 8,50 Euro pro Person zu haben, Schülergruppen zahlen ab zehn Personen 5 Euro pro Person.