Apothekerverbände planen Pflichtberatung gegen Gebühr

 

Apotheker planen Einführung einer Pflichtberatung gegen Gebühr . © spothits/marco petig/pixelio.de
Apotheker planen Einführung einer Pflichtberatung gegen Gebühr . © spothits/Marco Petig/PIXELIO www.pixelio.de
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Jedes Gewerbe ist auf der Suche nach neuen Einnahmequellen. Und je mehr sich auftun, desto besser. Die jüngste Idee kommt von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Auf dem im September 2013 in Düsseldorf stattfindenden Apothekertag soll über eine neue Beratungsgebühr abgestimmt werden. Hiernach wären Patienten, die über längere Zeit mehrere Präparate einnehmen müssen, verpflichtet, einmal im Jahr eine kostenpflichtige Beratung in der Apotheke aufzusuchen. Das meldet »t-online« unter Berufung auf »Die Welt«.

Verdient wird immer …

Bislang sind Apotheker verpflichtet, kostenlose Beratung zu leisten. Dabei ist es egal, ob tatsächlich beraten wird oder nicht, denn der Apotheker nimmt für jede verkaufte rezeptpflichtige Arzneimittelpackung 8,35 Euro ein.

Umsatzeinbrüche, Schließungen

Hintergrund für die Einführung einer Beratung gegen Gebühr könnten Einnahmeverluste sein, die ortsansässigen Apotheken etwa durch den Internet-Handel entstehen. Aber auch die zunehmend in ländlichen Regionen zu verzeichnenden Apothekenschließungen seien dafür verantwortlich, meldet t-online.

Ob die Gewinnmaximierung am Ende jedoch von Patienten zu finanzieren ist, die aufgrund verordneter Medikamente ohnehin reichlich zuzahlen müssen, ist ein zweifelhafter Weg und sollte noch einmal überdacht werden.

Auf Kosten der Qualität

Jetzt melden sich Verbraucherschützer zu Wort. Sie fürchten, dass sich mit Einführung der kostenpflichtigen Beratung die Qualität des unentgeltlichen Gesprächs drastisch verschlechtern wird.

sph/koe/t-online

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