Norwegen zeigt den Verbrennern die rote Karte

Norwegen zeigt den Verbrennern die rote Karte. © spothits/Auto-Medienportal.Net/Wuttke
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Norwegen zeigt den Verbrennern die rote Karte

Norwegen, bisher schon das Musterland der Elektromobilität, geht in den kommenden Jahren einen Schritt weiter und setzt auf eine ausschließlich elektrische Zukunft. Vom Jahr 2025 an sollen nur noch elektrisch angetriebene Fahrzeuge in dem Königreich verkauft werden dürfen.

Norwegen zeigt den Verbrennern die rote Karte. © spothits/Auto-Medienportal.Net/Wuttke
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Norwegen elektrisiert

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Der Plan benötigt noch die parlamentarische Zustimmung. Danach sollen in Zukunft ausschließlich batterieelektrische Automobile oder Brennstoffzellen-Fahrzeuge auf die Straßen rollen. Aktuell besitzt bereits jedes vierte neu zugelassene Modell einen Elektroantrieb, und die E-Mobile stellen drei Prozent am Fahrzeugbestand zwischen Oslo und Kirkenes.

Neben den Automobilen soll auch das Fahrrad in Zukunft einen größeren Anteil am Verkehr erobern und helfen, die Abgasbelastung zu verringern. Der Verkehrsplan für die Jahre 2018 bis 2029 sieht vor, knapp eine Milliarde Euro in ein Radwegenetz für Pendler zu investieren, obwohl die vielen Steigungen und die lange Dunkelheit im Winter Radfahrer im Land nicht gerade verwöhnt. Bis zum Jahr 2030 sollen die Emissionen aus dem Verkehr um die Hälfte gegenüber den aktuellen Werten halbiert werden. Außerdem sehen die Planungen vor, dass sich die Autonutzung von heute an bis zum Jahr 2030 nicht ausweitet.

Zum ersten Mal werden auch Nutzfahrzeuge in die Elektroplanungen mit einbezogen. Im Jahr 2030, so die Planungen, sollen alle Lieferwagen und 75 Prozent der Langstreckenbusse abgasfrei fahren – also entweder elektrisch oder mit Brennstoffzelle. Außerdem müssen zu diesem Datum 50 Prozent der Lastwagen ohne Abgase durch das Königreich rollen. Die ehrgeizigen Pläne machen auch nicht vor den Schiffen halt. In den kommenden 14 Jahren sollen 40 Prozent der Schiffe im Kurzstreckenverkehr auf Biokraftstoff oder Niedrig- bis Null-Emissionen umgestellt sein.

Gleichzeitig werden sich die E-Mobilisten auf neue Gebühren und geringere Förderungen einstellen müssen. Die bisher gewährten Subventionen bleiben zwar zunächst erhalten, werden sich aber im Laufe der Zeit verringern. Das gilt auch für Stadtmaut, die nach und nach auch für elektrische Fahrzeuge angehoben werden soll. Und die Zeiten des kostenlosen Parkens in den Großstädten werden, so die Planungen, durch „Parkgebühren abgelöst, die sich auf die Abgasklassen beziehen“. Auch die vor allem in den norwegischen Ballungsgebieten geschätzte Benutzung der Busspuren, wird in Zukunft der Verkehrsbelastung angepasst werden müssen, wenn die Zahl der zugelassenen Elektromobile weiter wächst.

Die bevorzugten Elektromobile der Norweger sind eindeutig die batterieelektrischen Modelle. Plug-in-Hybride spielen eine Nebenrolle.

sph/ampnet/ww

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