VDA: Deutschland muss bei der Elektromobilität Gas geben

VDA: Deutschland muss bei der Elektromobilität Gas geben. © spothits/Auto-Medienportal.Net
VDA: Deutschland muss bei der Elektromobilität Gas geben. © spothits/Auto-Medienportal.Net

VDA: Deutschland muss bei der Elektromobilität Gas geben

„Auf dem Weg zum Leitmarkt muss Deutschland mehr Gas geben.“ Mit diesen Worten forderte Dr. Ulrich Eichhorn, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), auf dem IAA-Kongress „Forum Schaufenster Elektromobilität“ wirksame Impulse und ein Beschaffungsprogramm von Unternehmen und der öffentlichen Hand.

VDA: Deutschland muss bei der Elektromobilität Gas geben. © spothits/Auto-Medienportal.Net
VDA: Deutschland muss bei der Elektromobilität Gas geben. © spothits/Auto-Medienportal.Net

Der Anteil von Elektrofahrzeugen liege bei 0,6 Prozent

Anzeige

Die deutschen Hersteller seien mit 22 elektrischen Serienmodellen bereits Leitanbieter, sieben weitere würden in diesem Jahr noch folgen. Allerdings seinen trotz der großen Auswahl viele Kunden noch zurückhaltend. Der Anteil von Elektrofahrzeugen am Gesamtmarkt liege derzeit bei 0,6 Prozent.

Es gebe daher vor allem bei der Infrastruktur noch einiges zu tun, sagte Eichhorn. „Wir fordern ein 10.000-Säulen-Programm, das zu 50 Prozent von der Wirtschaft und zu 50 Prozent von der öffentlichen Hand finanziert wird. Ob auf dem Supermarktparkplatz, in der Tiefgarage oder vor der eigenen Haustür: jeder Autofahrer muss sein Fahrzeug überall rasch aufladen können“, so der VDA-Geschäftsführer. Vor allem an Autobahnen und Verkehrsachsen seien mehr Schnell-Ladesäulen nötig.

Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, betonte, dass die Bundesregierung ein „umfangreiches Maßnahmenpaket“ geschnürt habe, um weitere Fortschritte bei Ladesäuleninfrastruktur, Ladedauer und Reichweite zu erreichen. So ermögliche das jetzt in Kraft getretene Elektromobilitätsgesetz Elektrofahrzeuge im Straßenverkehr zu privilegieren. Der Bund gebe außerdem mehr Geld als bisher für die Förderung von Wasserstofftankstellen aus. Bis 2017 würden zudem rund 400 weitere Elektroladesäulen an Autobahnraststätten installiert. Auch müsse die Umrüstung von Fahrzeugflotten vorangetrieben werden. „Hier müssen öffentliche Institutionen Vorreiter sein und als Treiber wirken für die Entstehung eines funktionierenden Gebrauchtwagenmarktes“, sagte Bomba.

Im internationalen Vergleich der Leitmärkte liege Deutschland nur im Mittelfeld, entwickele mit guten Verkaufszuwächsen im Vergleich zum Vorjahr aber hohe Dynamik, stellte Prof. Dr. Henning Kagermann, Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften und Vorsitzender der Nationalen Plattform Elektromobilität fest. Für den Ausbau der Elektromobilität sei die aktuelle Markthochlaufphase bis 2017 entscheidend. Eine Neuauflage des Regierungsprogramms Elektromobilität könne dazu einen entscheidenden Beitrag leisten.

„Um schnell zu hohen Stückzahlen zu kommen seien Sonder-Abschreibungen und KfW-Programme mit oder ohne Tilgungszuschuss nach wie vor geeignete Gestaltungsmöglichkeiten, sagte Steffen Bilger, Sprecher des Parlamentskreises Elektromobilität.

sph/ampnet/jri

Anzeige