Detroit 2016: Große Premierenbühne auch für Europäer

Detroit 2016: Große Premierenbühne auch für Europäer. © spothits/Auto-Medienportal.Net/Daimler
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Detroit 2016: Große Premierenbühne auch für Europäer

Die Atempause für die Automobilindustrie zwischen den Jahren ist kurz. In der zweiten und dritten Januarwoche richten sich die Blicke der Branche traditionell nach Detroit. Vom 11. bis 24 Januar ist „Motown“ der Nabel der internationalen Autowelt.

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Die „North American International Auto Show“

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Die NAIAS ist die älteste und größte amerikanische Automesse. Somit nimmt es nicht Wunder, dass viele Hersteller, die „Detroit Motorshow“ nutzen, wichtige Neuheiten zu enthüllen. Wie Mercedes die neue E-Klasse, BMW den M2, Infiniti den Q50 und Volvo den S90.

Der US-Automarkt ist nach China noch immer mit weitem Abstand der zweitgrößte Absatzmarkt für Fahrzeuge auf der Welt. Begünstigt von preiswerten Krediten und niederen Kraftstoffkosten, boomte der Autohandel in den USA im vergangenen Jahr wie seit 2000 nicht mehr. Rund 18 Millionen neue Autos verkaufte die Branche in 2015.

1899 veranstaltete der amerikanische Autopionier und Fahrzeughändler William E. Metzger die erst zweite Automesse der USA überhaupt in Detroit. Seit 1907 findet die Autoshow regelmäßig statt. 1965 fand die NAIAS ihr endgültiges Quartier im sogenannten „Cobo Center“. 55 000 Quadratmeter Fläche stehen den Ausstellern zur Verfügung, rund 800 000 Besucher erwarten die Veranstalter. Für eine Stadt wie Detroit, wo nach dem Zusammenbruch der Autoindustrie mehr als 80 000 Gebäude leer stehen, bedeutet die Veranstaltung nicht zuletzt einen wichtigen Wirtschaftsfaktor, der für insgesamt rund 500 Millionen Dollar (ca. 463 Millionen Euro) Umsatz sorgt. Eine Besonderheit der Detroit Motorshow ist zudem ein „Wohltätigkeitstag“ nach den beiden Pressetagen und der sogenannten zweitägigen „Industrie Preview“ an dem der Eintritt mehrere hundert Dollar kostet, und der Erlös von rund sechs Millionen Dollar Kinderhilfsprojekten zugutekommt.

Trotz des VW-Skandals und dem damit verbundenen Einbruch der Wolfsburger um rund 25 Prozent im Dezember 2015 laufen die Geschäfte der deutschen Importeure in den USA unverändert gut. Somit erweisen die Schwaben dem wichtigen Markt mit der Weltpremiere ihrer unverändert wichtigsten Baureihe ihre Referenz. Seit 1993 offiziell unter der Bezeichnung E-Klasse firmierend, ist die obere Mittelklasse seit dem W 136 von 1937, der nach dem Krieg bis 1952 entstand, eine der tragendenden Säulen des Modellportfolios. Um die seit Jahren deutlich aufholenden Wettbewerber wie Audi A6 oder BMW 5er wieder deutlich distanzieren zu können, haben die Entwickler in Stuttgart alle Register gezogen. Nicht nur das Cockpit erinnert an die S-Klasse, bei den Assistenzsystemen der Oberklasse-Limousine durfte sich die neue E-Klasse ebenso freizügig bedienen wie den Komponenten für Fahrwerk und Antrieb. In Detroit steht nur die Limousine. Der Kombi T-Modell folgt Mitte des Jahres, Coupé und Cabriolet stehen für 2017 auf der Agenda.

Kunden müssen sich bis April gedulden

Dann beginnt die Auslieferung der neuen E-Klasse. Zum Marktstart treten der 200 E mit 135 kW / 184 PS und der E 220d mit 143 kW / 195 PS an. Leistungsstärkere Varianten bis zur mehr als 600 PS starken AMG-Version und Hybridantriebe folgen im Lauf des Jahres. Neben der neuen E-Klasse werden sich auf dem Mercedes-Stand in Detroit auch das S-Klasse-Cabrio und der überarbeitete SLK als SLC im Scheinwerferlicht drehen.

Auf den BMW M2 freuen sich die amerikanischen „Petrol-Heads“ besonders. Das US-Magazin „Car and Driver“ stimmte die Fangemeinde potenter bayerischer Automobile bereits mit einem Artikel unter dem Titel „M in seiner reinsten Form“ ein. Ein wenig brachial kommt der Zweitürer schon daher. Aber 272 kW / 370 PS, die der aufgeladene Reihensechszylinder mit drei Litern Hubraum über die Hinterachse herfallen lässt, vertragen einen selbstbewussten Auftritt. Nicht limitiert, ist der M2 ab April bereit, aus dem Stand in 4,2 Sekunden auf Tempo 100 zu beschleunigen. Vorausgesetzt, der deutsche Interessent ist willens und in der Lage 56 700 Euro zu investieren.

„Update for the Uber 911“, betitelt „Car and Driver“ die Weltpremiere der geschärften Modelle des Porsche 911 Turbo als „Über-Elfer“. Die 397 kW / 540 PS beziehungsweise 427 kW / 580 PS für die S-Modelle sind die zentrale Ansage. Bei 159 200 Dollar beginnen die Preise. Das entspricht aktuell 145 981 Euro. Der deutsche Kunde muss mindestens 174 669 Euro für einen Turbo kalkulieren.

Einen wichtigen Wettbewerber für die E-Klasse in den Vereinigten Staaten stellt Volvo mit seinem neuen Flaggschiff S90 erstmals vor. Die knapp fünf Meter lange Limousine setzt auf anspruchsvolles Design, wertvolle Materialien, höchste Sicherheit und Alltagstauglichkeit mit beispielsweise 500 Litern Kofferraumvolumen und mindestens 1800 Kilo Anhängelast. Dem Wettrennen beim Leistungsangebot der Langstreckenlimousinen aus Premium-Häusern entziehen sich die Schweden konsequent. Sie bieten ausschließlich Vierzylinder, die ein Leistungsspektrum zwischen 140 kW / 190 PS und 299 kW /407 als Hybrid abdecken. Markteinführung des Volvo S90 ist ab Frühjahr.

Auch wenn die Premieren der Importeure spektakulär ausfallen, wie beispielsweise der neue Infiniti Q50 als Mittelklasse-Limousine und das SUV QX60 oder die Luxuslimousine Hyundai G90, so gehen auch die heimischen Hersteller mit beachtenswerten Neuheiten in Detroit an den Start.
5,2-Liter-V8, aufgeladen, 392 kW / 533 PS, damit lockt Ford auf seinen Stand. Im Gewand des Mustangs kommt der Shelby GT 350 als bislang dynamischste Straßenversion des aktuellen „Pony-Cars“ auf den Markt. Für die breite Masse ist die Modellpflege der Mittelklasse-Limousine Fusion (die US-Variante des Mondeo) von großem Interesse. Ebenso die Neuheiten, die Ford für den Kult-Truck und das meistverkaufte US-Fahrzeug F-150 aufgelegt hat.

Die GM-Tochter Buick enthüllt den Crossover Envision. Der 4,67 Meter lange Fünftürer schlägt ein neues Kapitel in der amerikanischen Autogeschichte auf. Er wird beim Marktstart im Sommer das erste GM-Fahrzeug aus chinesischer Fertigung sein, das seinen Weg auf den US-Markt findet. Auf Basis des Envision möchte Opel ein zweites, erfolgreicheres Kapitel des Antara im Laufe des Jahres öffnen.

Bei Lincoln feiert eine weitere Ikone des US-Autobaus die Weltpremiere ihrer jüngsten Version. Der Lincoln Continental, seit 1939 Flaggschiff der luxuriösen Ford-Tochter, findet nach den Auftritten der Studie im vergangenen Jahr nun zur Serienreife.

sph/ampnet/tl

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