Test Mercedes-Benz CLA 250 4matic Shooting Brake: Der A-Team-Kombi

Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake - OrangeArt. © spothits/Daimler
Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake - OrangeArt. © spothits/Daimler

Test Mercedes-Benz CLA 250 4matic Shooting Brake: Der A-Team-Kombi

Daß es Mercedes-Benz mit der neuen A-Klasse bei ihrer Präsentation ganz eindeutig auf VW Golf- und BMW 1er-Kunden abgesehen hatte, war schon beim ersten Blick auf das neue, tiefer gelegt scheinende Modell mit kurzem Heck zu erkennen. Daß aber mutig gleich mehrere Derivate in Angriff genommen wurden, war in dieser Geschwindigkeit von den Schwaben nicht erwartet worden.

Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake - OrangeArt. © spothits/Daimler
Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake – OrangeArt. © spothits/Daimler
Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake - OrangeArt. © spothits/Daimler
Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake – OrangeArt. © spothits/Daimler
Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake - OrangeArt. © spothits/Daimler
Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake – OrangeArt. © spothits/Daimler
Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake - OrangeArt. © spothits/Daimler
Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake – OrangeArt. © spothits/Daimler
Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake - OrangeArt. © spothits/Daimler
Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake – OrangeArt. © spothits/Daimler
Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake - OrangeArt. © spothits/Daimler
Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake – OrangeArt. © spothits/Daimler
Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake - OrangeArt. © spothits/Daimler
Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake – OrangeArt. © spothits/Daimler
Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake - OrangeArt. © spothits/Daimler
Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake – OrangeArt. © spothits/Daimler
Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake - OrangeArt. © spothits/Daimler
Mercedes-Benz CLA 250 4MATIC Shooting Brake – OrangeArt. © spothits/Daimler

A, CLA, GLA, CLA Shooting Brake

Anzeige

Nun aber steht die Familie da: A, CLA, GLA und schließlich der CLA Shooting Brake, eine Art moderner T im A-Format. Und was das T betrifft, der Shooting Brake ist nicht wie sein größerer Bruder CLS Shooting Brake ein Designer-Kombi, der der A-Klasse schluckt ungemein viel Gepäck des Normalnutzer, weniger aber des Handwerkers. Insofern sind alle, die einen kleinen Kombi für die Arbeit erwartet haben, enttäuscht, die Mehrzahl der Interessenten erfreut sich jedoch an der stilistisch einmaligen Silhouette des gestreckten CLA.

Und füllt Koffer um Koffer in das Gebäckabteil, das bald mit einem Hall antwortet wie damals der VW Passat Variant, angeblich mit einem Turnhallenabteil hinter den Rücksitzen. Darüber hinaus haben die Rücksitzer nicht nur ordentlich Platz, sondern einiges mehr an Kopffreiheit als im CLA, was auch größer geratenen Liebhabern der kleinen Mercedes-Klasse sicher gut gefällt. Und wenn es nur die hin und wieder zu transportierenden Schwiegereltern der Neu-A-Klässler sind.

Ein kleiner CLS…

Wie der CLA ist der Shooting Brake ein flaches, schickes kleines und doch viertüriges Coupé, ganz nach CLS aussehend, mit einem lang gezogenen Fließheck, das die Mercedes-Marketinger eben nur nicht so nennen wollten. Es ist aber nicht der Shooting Brake des größeren CLS, sondern der seiner viel kleineren Schwester. Und der offenbar kein so riesiger Verkaufsschlager wurde, sonst würde er wohl weitergebaut werden. Über das Design des Shooting Brake muß man mehr nicht mehr sagen, es ist beim CLA schon reichlich besprochen und gelobt worden. Genauso der Innenraum, und natürlich auch der cw-Wert, der beim Shooting Brake mit 0,26 etwas höher liegt als beim CLA. Erwähnenswert ist jedoch die Testversion als O>range Art-Sondermodell mit orangefarbenen Zierleisten, Scheinwerfereinfassungen, Sicherheitsgurten und AMG-Ausstattung. War schon ein Hingucker.

Recht durstig…

Der Verbrauch des Shooting Brake allerdings wird dem 250 Benziner mit Turbo gezollt; er war trotz wenig Gebrauch der Sport-Einstellung und – bis auf wenige Testausnahmen, sh. unten – meist sehr zahmen Fahrweise nicht auf weniger als 10 Liter pro 100 km zu bringen. Da wird man den gleichnamigen Diesel schon vorziehen, der bereits die E-Klasse-Verbräuche gegenüber dem Benziner im Shooting Brake fast halbiert. Da half auch die Stop-Start-Einrichtung nicht, die den Motor bei jedem halt bei Druck aufs Bremspedal ausgehen läßt, beim Anfahren allerdings den Motor erst etwas verzögert anwirft und dem Shooting Brake so gottseidank die Kavallierstart-Unart abgewöhnt.

Sie überzeugt, die Qualität des Daimlers

Und auch das Fahrwerk rumpelte im Shooting Brake deutlich, was im CLA überhaupt nicht spürbar war. Wo der „einfache“ CLA 220 CDI alle Fahrbahnunebenheiten wegschluckte und trotzdem wie ein Brett auf der Straße lag, mußte sein Gepäckraum-Kollege oft heftig rumpeln und hoppeln, was die Tour manchmal weniger angenehm machte. Im Sportmodus allerdings, in dem der Motor sich noch ein paar Schluck mehr genehmigte, war die Rumpelei weg, der Shooting Brake agierte shooting, klebte auf der Straße, flog über Unebenheiten hinweg als sei nichts und nahm auch Autobahnrillen klaglos und spurtreu hin. Und – ach ja – die 4matic hilft natürlich auch bei scharfer Fahrt bei der Spurtreue mit, genau wie sie im Matsch am einzigen Regentag der Testzeit in der Rhön das Auto souverän durch eben diesen zog. Wobei hier wohl nicht nur die Vorderräder mithalfen. Da war mein italienischer Freund und Kollege, der mich an diesem Wochenende besuchte, doch sofort wieder überzeugt von der Qualität des deutschen Mercedes…

Arbeitsplatz & Gestühl

Wie im CLA, dem „Coupéle“,  helfen im Cockpit viele kleine elektronische Heinzelmännchen, die Spur nicht zu verlassen, rechtzeitig zu bremsen oder selbsttätig zu bremsen, wenn der Chauffeur was übersieht oder verschläft. Vorn in die Mitte auf dem Armaturenbretts wurde ein großer Bildschirm gepflanzt, wohl, weil drunter kein Platz mehr war und die Mercedes-Designer die Visualisierung nicht nur der Navigation mehr in Blickhöhe des Fahrers halten wollen. Der Fahrer sitzt bequem, der Sitz läßt sich seeeehr individuell auch für große Menschen einstellen – wahrscheinlich, wie der eher groß gewachsene Vorstandsvorsitzende von Daimler in allen neuen Fahrzeugen Platz nehmen will – und ich  auch braucht.

Auch der Copilot sitzt bequem und mit allem Komfort, vor allem, wenn elektrisch verstellbare Sitze installiert sind. Ablagen gibt’s reichlich, sogar ein kleines Netz am Getriebetunnel rechts hilft noch, für mehr Ordnung zu sorgen. Und hinten – wie gesagt – nicht nur mehr Kopffreiheit als im CLA, sondern ebenfalls gut Platz für die Mitreisenden. Hinter Fahrer wird’s halt nicht nur beim kleinen Mercedes eng, wenn vorne ein langer Fahrer arbeitet.

spothits/Heiner Klempp

Technische Daten Mercedes-Benz CLA 250 4matic Shooting Brake OrangeArt

Länge/Breite/Höhe 4.630 mm/1.777 mm/1.435 mm )
Radstand 2.699 mm
Leergewicht 1.555 kg
Zuladung 495 kg
Kofferraum 495 – 1354 l
Motor Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor mit Turboaufladung
Hubraum 1.991 ccm
Leistung 155 kW/211 PS bei 5.500 U/min,
max. Drehmoment 350 Nm bei 1.200-3.400 U/min
Beschleunigung 0 auf 100 km 6,8 Sekunden
Vmax 240 km/h
EU-Normverbrauch im Mittel 6,8 l
Testverbrauch 10,1 l
Tankinhalt 56 l
Abgasnorm Euro 6
CO2 Ausstoß 158 g/km
Preis CLA Shooting Brake OrangeArt ca. 48.500 Euro

 

spothits-Exklusiv-Tests

Anzeige