Test Jaguar F-Type 400 Sport: Katzenfauchen – etwas gedämpft

Jaguar F-Type. Foto: spothits/Jaguar
Jaguar F-Type. Foto: spothits/Jaguar

Wenn man im Jaguar F-Type den Anlasserknopf drückt, faucht diese britische Katze nicht nur, sondern brüllt, dass alle in der Umgebung von ein paar Hundert Metern wach werden. War schon beim Versuch, den schwarzen Kater als F-Type R mit dem V8 Motor zu starten so; da flogen sogar die Fenster der Nachbarn auf, und sie guckten, unterschiedlich: Entweder, um zu sehen, welcher Supersportwagen angelassen wurde, oder, um sich zu ärgern. Manchmal so laut wie die brüllende Katze.

… Spuren auf dem Asphalt

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Ähnlich geht’s der etwas gezähmte Katze, die aber immer noch 400 PS unbändiger Lautstärke ihren brüllenden Lauf gibt. Stellt man den Soundgenerator – auf der Mittelkonsole noch als Reglerklappe für die vierstrahligen Auspuffs dargestellt – jedoch auf normal, reduziert sich das Brüllen auf ein immer noch fast ohrenbetäubendes Fauchen. Die Katze ist wieder da.

Jetzt fuhr ich den F 400, der 20 PS mehr unter der Haube hat als der Premieren F-Type und in deren Lücke zum V8-F-Type immer noch Platz läßt zu dessen 550 PS, und im SVR aktuell schon 580 PS. Genauso wie in diesem von mir schon gefahrenen F-Type R geht es bei den Schaltvorgängen im Supersportmodus des 400, der wie der Soundgenerator auf der Mittelkonsole eingestellt werden kann. Schiebt man den Schalter von Komfort auf Sport, schaltet das Motormanagement bei höheren Drehzahlen rauf und runter, schaltet man auf Supersport, werden die „Gangwechsel noch kürzer.

Und benutzt man die Schaltwippen am Volant wie Hamilton, brüllt die Katze in den unteren Gängen wieder wie auf den Schwanz getreten. Bein Raufschalten bis zum fünften Gang mit einem kurzen Knall, peng, wenn der Gang drin ist. Beim Runterschalten geht’s lautstark mit Zwischengas und lautem Knattern und Knottern, wie damals im 1200-Käfer, wenn man bergab schnell rollen ließ und dann vom 4. auf den 3. Gang runterschaltet, was der 1200-Motor stets mit einer Fehlzündung quittierte. „Sportliches Fahren“ dokumentierte sich in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts hauptsächlich durch Lautstärke und in den Kurven durch querstehende Autos mit quietschenden Reifen, die dann auch noch deutliche Brandmale auf dem Teer hinterließen.

Die Katze sorgt für Aufsehen

Solche Erinnerungen werden wach, sitzt man im F400 Sport und fährt zackig schnell, wie’s eben geht über die Landstraßen, wenn die Sicht gut und die Strecke trotzdem ausreichend kurvig. Hätte man das damals, als eine der großen Motorsportzeitschriften Westdeutschlands hinter den Sieben Bergen an der Leine lag (dort in einem Kleinstädtchen also erstellt und verlegt wurde) und das Ziel Hildesheim war, so gemacht, man hätte aufpassen müssen, dass kein Gleichgesinnter mit seinem Sportwagen nicht auf dem Dach durch die Kurven entgegen kommt.

Immer noch, obschon fast drei Jahre alt, erregt der neue F-Type jedoch allerortens Aufsehen. Nicht durch die Lautstärke, die man mit dem Gaspedal produzieren kann, sondern vor allem wegen seiner sportlichen Eleganz und seinem aufregenden Design. Die schiere Power, die dieser Sportwagen ausstrahlt, überzeugt inzwischen mehr als der pausbäckige E-Type mit seiner endlos langen Fronthaube, unter die damals ja immerhin auch ein Sechszylinder und später sogar ein Zwölfzylinder passen mußte. Damals der Sechszylinder eben als Reihenmotor und erst später der Zwölfzylinder V mit mehr Leistung in V-Form.

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