Test Peugeot 3008 GT: Das fünfte Car of the Year der Löwen

Test Peugeot 3008 GT. Foto: spothits/Peugeot
Test Peugeot 3008 GT. Foto: spothits/Peugeot

Immer noch hallt die Verleihung des begehrtesten Autotitels für den 308 in den Räumen der Peugeot-Marketinger in Paris nach, da wurde der groß gewachsene Peugeot 3008 als SUV-Derivat der Baureihe für 2017 schon wieder zum Car oft the Year gekürt. In der Tat ist den Franzosen mit dieser Mixtur aus einer komfortablen Limousine und geländetauglichem Großraum-Vehikel ein großer Wurf gelungen, der von dem im Modellpräsentationsreigen folgenden 5008 schwer zu toppen ist. Obgleich der „Neue“ über eine dritte Sitzreihe verfügt, scheint der 3008 handlicher und als GT allemal sportlicher zu sein, als der etwas behäbiger anmutende 5008, der eigentlich gegen den Q7 von Audi antreten könnte/sollte?

Bewegte Modellgeschichte

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Dabei taten sich die Löwen anfangs so schwer mit den geländetauglichen, obwohl sie mit der Einverleibung von Citroen mit dem Döösch‘voo eigentlich einen Urtyp eines Geländergängers mit übernommen hatten. Der nämlich wurde damals in den Jahren des zweiten Weltkrieges von den Citroens mit langhubigen Blattfedern (oder waren es sogar noch Spiralfedern???) an den Radaufhängungen ausgestattet, damit er beim Fallschirmabwurf einigermaßen heile auf dem Boden landete. Und da das hierfür vorgesehene Gelände den Konstrukteuren damals unbekannt war, wurde er zwar supersimpel, aber überaus querfeldeintauglich konstruiert.

Und dann kam – spät in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts – die Übernahme von Chrysler France und deren Umbenennung in Talbot. Und damit ein zweiter SUV-Ahn, nämlich der ehemals Simca und später Talbot Rancho benannte. Der allerdings war eine optisch unbehandelte Version des späteren Simca 1000, höher gelegt und mit geländegängiger Marketing-Ausstattung z. B. eben dem entlang der A-Säule hochgezogenen Auspuff (damit bei möglichen Flußquerungen kein Wasser einläuft – obwohl unten unter der Karosserie alles offen war…) oder den dicken Backen seitlich, die fast fünfzig Jahre später beim C3 Cactus wieder mal aufgegriffen und als neueste Erfindung gegen die in Paris vor allem auf der Peripherique alltäglichen Schubser und Puffer und als letzter Schrei im Karosseriedesign bewundert wurden.

Kleine Allzweck-Geschichte

Dabei war Peugeot mit seinen großräumigen Allzweckautos (die neudeutsch eben SUVs heißen) in den letzten Jahren nicht sooo erfolgreich, weil eben ein wenig bieder. Zuerst war‘s die 8-er-Serie als 805 und 806 einfach eine verkleinerte Karosse des Boxer genannten Lieferwagens/Kleinbusses, der den Mercedes-Benz Vitos, den Transportern von VW oder den Ford Transits, Renault Traffics oder Fiat Ducatos Paroli bieten sollte. Später, Anfang dieses Jahrzehnts, wurde der 806 abgelöst vom 4007 und 4008 und der wiederum von einer Erstauflage des 5008 auf Basis eines Mitsubishi. Der Car of the Year- Erfolg des 308 war dann wohl die Motivation, mit dem 308-SUV, also dem 3008, es nochmal bei den weltführenden Motorjournalisten zu versuchen. Heraus kam der erste von der Jury ausgelobte SUV überhaupt.

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