Test Ford Mondeo VII: Fließheck-Limousine mit viel Raum

Test Ford Mondeo VII: Fließheck-Limousine mit viel Raum. Foto: spothits/Ford
Test Ford Mondeo VII: Fließheck-Limousine mit viel Raum. Foto: spothits/Ford

Wahrscheinlich gilt der Ausdruck „Fließheck“ inzwischen schon als altmodisch. Eingeführt hat ihn vor Jahrzehnten VW, damals unter der Regie von Nordhoff-hab-ihn-selig, der nach gefühlt 100 Jahren dem Käfer größere Kumpane zugesellen wollte. Es entstand der 1600 mit Stufenheck, den keiner wollte, der 1600 Variant, der allen Handwerkern als optimale Ergänzung zum Bulli angeboten wurde, aber zu klein dafür war. Blieb als dritter Wurf der Fließheck, ein Stufenheck mit weit ausladender Klappe anstelle eines Kofferraums. Der war so hässlich wie seine Bezeichnung.

Platz für jede Lebenslage

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Kein Wunder also, dass Ford wieder einmal eine dritte Karosserie-Variante schlicht „Fünftürer“ nennt, weil der Kombi schon ein Turnier ist. Und als solcher vereint er zwar die Limousinen-Vorteile mit einem riesigen Kofferraum, der schon zum Transport größeren Getiers geeignet wäre oder für das ganz große Gepäck für eine große Großfamilie, die auch im Passagierraum mühelos Platz fände.

Fährt man die Ford Mondeo Fließheck-Limousine aber mit schwach besetztem Passagierraum mit allen Fahrgästen, die die vier Plätze (Fahrer, Beifahrer, zwei Fond-Mitfahrer) nutzen, aber keinen Kofferraum brauchen, dröhnt dieser Fünftürer in etlichen dBs lauter als seine Brüder und Schwestern Turnier und Limousine. Dröhnen deshalb, weil die entstehenden Fahr- und Motorgeräusche mit dem großen Volumen des Autos eine ideale Baßreflexbox vorfinden. Manche Autofahrer, vor allem junge, finden das gut und drehen die Lautsprecher der eingebauten Edel-HiFi-Anlage zusätzlich auf volle Pulle, knipsen „Loudness“ an und drehen die Fenster runter. Dann hat man auch als kreuzender oder nebendran laufender Fußgänger wenigsten was vom tollen Klang. Nicht so jedoch manches geräuschempfindliche Ohr, das es lieber leiser hat, weil man sich eben im Auto hin und wieder auch mal unterhalten will.

Sicher ist der Fünftürer jener Käuferschicht geschuldet, die keinen Turnier, aber dennoch viel Laderaum benötigen. Das kann sicher fast überall auf der Welt sein, in Europa jedenfalls und dort speziell fahren Laderaumfans gleich einen Turnier.

Kaum zu halten…

Dennoch ist der Fünftürer – abgesehen vom Innengeräuschpegel – ein Riesenauto, was das Raumvolumen anbetrifft und auch das Raumempfinden. Und dieser Mondeo macht auch was her, vor allem, weil man seine wahre (Innen-) Größe von außen gar nicht richtig wahr nimmt. Ebenso vermutet man beim Geräusch seines Diesels weniger einen 180-PS-Motor, sondern fast eher einen Sechszylinder ohne dieses den Sechszylindern eigene gleichmäßig bollernde Grundrauschen aus dem Motorraum. Dafür spürt der Fahrer die Kraft der hier zur Verfügung stehenden zwei Turbolader um so mehr sowohl am Gasfuß als auch im Brustkasten. Denn der Mondeo beschleunigt mit einer Bärenkraft, produziert mit einem Mords-Drehmoment.

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