Test Mitsubishi Outlander: Das SUV für die Steckdose

Test Mitsubishi Outlander: Das SUV für die Steckdose. © spothits/Mitsubishi
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Test Mitsubishi Outlander: Das SUV für die Steckdose

Der Plug-in Hybrid Outlander von Mitsubishi braucht regelmäßig Strom für sein elektrisches Doppelherz: Der Plug-in Hybrid Outlander von Mitsubishi kam schon mit einem neuen, ungewohnten Kennzeichen: „GG-ZO  1234 H“, dem neuen Erkennungszeichen für Hybrid-Fahrzeuge mit Steuerermäßigung und Stromsparprämie.

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Sehr zum Leidwesen von Wolfgang Schäuble, der diese Kaufprämie ja badisch „ums Verrecken“ nicht haben wollte.

Test Mitsubishi Outlander: Das SUV für die Steckdose. © spothits/Mitsubishi
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Nahezu lautlos unterwegs…

So kann der Outlander mit dem H am Ende seines Kennzeichens mit seinem elektrischen Doppelherz still und leise vor sich hinfahren, so leise, daß ihn Fußgänger in der Stadt überhören und man bei Überlandfahrten außer den Reifengeräuschen nur noch die Vögel zwitschern hört. Das allerdings macht der Plug-in Hybrid max. 53 km, zumeist noch weniger, weil man ja nicht immer mit Mullbinden um den Gasfuß fährt. (Mullbinden wurden bei Fahrertrainings auf dem Nürburgring früher um den Bremsfuß gewickelt, das Bremspedal wurde eingerußt. Schwarze Mullbinden deuteten auf zuviel Bremsnutzung hin, je heller die Mullbinde blieb, desto schneller war dann auch meist der Fahrer…). Und drückt man dann eben das Gaspedal runter, setzt der Benzinmotor ein, je nach Bleifuß mehr oder weniger heftig. Nach zwei Jahren und ordentlichen Verkaufserfolgen in Deutschland war nun ein Zwischenbericht nötig.

So funktionierts…

Gibt man ordentlich Gas, schalten sich 121 PS benzingetrieben zu den beiden Elektromotoren mit je 82 PS. Das zerrt dann sofort so an der Batterie, daß die rein elektrische Reichweite ganz schnell von 53 auf 10 bis 15 km herunter schnurrt. Strom wird dann Mangelware, es sei denn, man schaltet den Outlander in den Stromproduktions-Modus. Dann allerdings braucht er schon rund zweihundert Kilometer, um die Batterie wieder ausreichend zu füllen. Da ist es also sinnvoller, den Stromspeicher jeden Tag nach Feierabend gleich an die Steckdose zu hängen. Mit normalen 220 Volt wird die Batterie dann in fünf bis sechs Stunden wieder voll geladen, mit Drehstrom (den jedoch wahrscheinlich nicht jeder Outlanderfahrer griffbereit in der Garage rumliegen hat, dauert es keine zwei Stunden. Und egal, ob mit 220 oder 380 Volt geladen, die Unterstützung per Haushaltsstrom ist auch beim derzeitigen Strompreis/Benzinpreisverhältnis immer noch kostengünstiger als im reinen Benzinbetrieb. In diese Rechnung fließt jedoch der höhere Anschaffungspreis (auch nach der Merkelschen Stromauto-Prämie) nicht mit ein. Hat man jedoch ein Solardach auf dem Haus, lohnt sich der Hybrid allemal, denn Sonnenstrom ist nach der Solarpaneel-Installation kostenlos.

Der Erste seiner Art…

Ansonsten ist der Outlander Hybrid fast wie sein Vorgänger, der Outlander zwo, geblieben, hat aber ein stufenloses Automatik-Getriebe, mit dem er mehr gleitend als mit Schaltunterbrechungen elegant vor vorfährt. Seine Türen öffnen sich in einen nicht nur zeitgemäßen, sondern edel aussehenden Innenraum mit viel schwarzem Leder, schwarzem Klavierlack und schwarzen doppellagigen Teppichen. Der Outlander kommt gedämpft elegant daher, ganz und gar genau soviel Coffee-shopper wie Nationalpark-Ranger. Er hat also seine Kindermanieren abgelegt, ganz wie es einem vierzehnjährigen im Konfirmadenanzug zugesteht. Wirklich, der Mitsubishi Outlander ist heuer vierzehn Jahre alt geworden. Nicht in seiner Erstausführung, sondern nach mehrfacher Mauser im inzwischen wohl dritten Karosserie-update. Dennoch bleibt der Outlander Plug-in Hybrid lt. Aussage der großen japanischen Mutter der erste Plug-in Hybrid SUV der Welt und steht seit Mai 2014 in den Ausstellungsräumen der Mitsubishi-Händler.

Der Outlander ist kein Monstertruck wie sonst viele SUVs auftreten, selbst sein großer Bruder ist das nicht einmal. Er ist aber auch nicht das, was man sich eigentlich unter einem echten Outlander vorstellt, nimmt man ihn beim Wort der amerikanisch-australischen Bedeutung. Denn dort ist Outland abseits jeglicher Straßen und noch so kleiner Asphaltspuren, dass sich der Mitsubishi ziemlich schnell seine Reifen zerfetzen würde, käme er nicht mit speziellen heavy-terrain-Schlappen. Die wiederum würden das feine Benehmen auf der Düsseldorfer Kö behindern.

Komfortabel und übersichtlich

Dabei ist gerade dort die hohe Sitzposition von Vorteil, die eben kein „normaler“ Kombi oder gar eine Limousine bieten kann, hat man doch so den Überblick über die flanierenden Nordrhein-Westfalen, die dort gesehen werden wollen. Die Sitzposition ist besonders vorteilhaft für unsereins ältere Herrschaften, die sich beim Einsteigen nur gegen den Sitz lehnen müssen, dann die Beine herumschwenken. Und schon sitzt man bequem. So hat es zumindest Günter Jauch einmal in seinem Millionenfernsehen genau erklärt. Aber in der Tat fühlt man sich in der höher liegenden Position ein wenig überlegen. Guckt man doch – noch – auf die Mehrzahl der weiteren Straßenmitbenutzer runter und vor allem drüber weg. Weitsicht ist im heutigen Straßenverkehr ja nicht nur gefordert, sondern vor allem der Verkehrssicherheit förderlich.

Thema Verbrauch

Und dann ist da noch das große Plus der Bescheidenheit des Outlander, besonders mit der Unterstützung der beiden elektrischen Herzen. Sein Verbrauch ist für die vergleichsweise wuchtige Karosserie sehr bescheiden, was ihn wiederum für einen Großteil der Bevölkerung, die sich in Klein- und Kleinstwagen nicht wohlfühlt, von Vorteil ist. Beim Fahren kommt zum Gefühl, sparsam zu sein, auch noch ein ordentliches Gefühl der Fahrsicherheit dazu, der mittlere Mitsubishi-SUV lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Weder in schnell gefahrenen Autobahnkurven noch auf fetzigen Bergstrecken. Auf denen sich natürlich besonders Winters der optionale Allradantrieb des Outlanders auszeichnet durch stoische Ruhe beim Durchpflügen aller möglicher Straßenzustände. Was sich natürlich besonders in den Höhenlagen des Odenwalds, des Taunus oder des Spessarts bemerkbar macht, bleibt man erst mal in Deutschlands gefühlter Mitte.

Dass der Outlander über alle modernen Assistenzsysteme verfügt oder verfügen kann, die die Elektronik heute ermöglicht, gehört inzwischen ja fast schon zum Standard, genau wie die zumindest bei asiatischen Fahrzeugen außerordentlich umfangreiche Serienausstattung. Nicht zum Standard gehören derzeit noch gaaaanz niedrige Verbräuche, die im Industriezyklus erreicht werden. Beim Outlander jedoch klafften die Werte gar nicht so sehr auseinander. Werksangabe für Zweiliter-Benziner mit Automatik im Hybrid-Mode im mittel 1,8 Liter, mit leerer Batterie gefahren immer noch unter 5 Litern, im Batterie-Lademodus doch schon 6,5 Liter. Man sollte also immer ein gerüttelt Maß an Sonnenstrom dabei haben.

Noch anzumerken: Alle Räder werden über die Allrad-Automatik „super all wheel control“ lastabhängig angetrieben, das Glasschiebedach ist serienmäßig, ebenso sind das die Rundumkameras, en beheizbares Lenkrad, die elektrische Heckklappe, eine Schnittstelle zur Steuerung einiger Funktionen übers Smartphone, Navi und Radio mit High End-Lautsprechern.

spothits/Heiner Klempp

Technische Daten Mitsubishi Outlander PHEV Top

Länge/Breite/Höhe 4.695/1800*/1710 mm, *) ohne Spiegel
Radstand 2.670 mm
Bodenfreiheit unbeladen 190 mm
Leergewicht 1.982 kg
Zuladung 358 kg
Laderaum 451 – 1590 l
Motor DOHC-Motor mit Multipoint-Einspritzung, vier Zylindern in Reihe
Hubraum 1.998 ccm
Leistung 89 kW/121 PS bei 4.500 U/min,
max. Drehmoment 190 Nm bei 4.500 U/min
Elektromotoren vorn und hinten je 60 kW/80 PS und 195 Nm Drehmoment
Beschleunigung auf 100 km/h 11,0 Sekunden
Vmax 170 km/h als Hybrid, 120 rein elektrisch
EU-Normverbrauch Hybrid 1,8 l Super
Testverbrauch 4,9 l, im Batterie-Lademodus im Test 6,5 l
Stromverbrauch kombiniert 13,4 kWh/100 km
Tankinhalt 45 l,
Abgasnorm Euro 6,
CO2 Ausstoß 42 g/km im Hybrid-Modus
Preis
Basis-Ausführung Testwagen 50.990 Euro, zzgl. Metallic-Lackierung 620 Euro

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