Test RangeRover Sport 3.0 SDV6 SE: Der LandRover der Earls

Range Rover Sport 3.0 SDV6 SE. © spothits/Land Rover
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Test RangeRover Sport 3.0 SDV6 SE: Der LandRover der Earls

Im RangeRover Sport bollert eine Maschine, die mich sehr an den Achtzylinders meines alten Caprice Station erinnert. Der wummerete als Reihenzylinder besonders in den untersten Drehzahlbereichen und im Leerlauf, konnte da aber sein bäriges Drehmoment nicht entfalten.

Range Rover Sport 3.0 SDV6 SE. © spothits/Land Rover
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Ohne Drehmoment ist’s fad…

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… Das kam mit ein wenig Gas, und jedesmal hat sich sogleich offenbart, daß Drehmoment und Heckantrieb eben alles ist. So auch im RangeRover Sport. Der jedoch – davon habe ich mich überzeugt mit Kopf im Motorraum, erzielt sein Drehmoment nicht aus der Reihe, sondern als V-Motor. Und auch nicht als Achtzylinder, sondern als V6. Gewiß, es gibt auch einen V8 bei LandRover/RangeRover, der erscheint aber nur erforderlich für harte Gelände oder große Geldbeutel. Ich hatte mit dem V6 mehr, mehr, mehr als ausreichend Leistung zur Verfügung und im Fahrzeug immer das Gefühl einer gewissen Überlegenheit gegenüber den unterhalb meiner Gürtellinie vorbeirauschenden kleineren Großvolumen. „Kroppzeug“ hätte sich mein Irish Wolfhound immer gedacht, wenn Niedercaninen unterhalb seiner Gürtellinie hochkläfften.

So gibt denn auch der RangeRover Sport V6 SE mit seinem Dreiliter-Diesel seinen Fahrern nicht nur das erhabene Gefühl des höher Sitzenden, sondern auch die Sicherheit, in einem robusten und äußerst fahrsicheren Automobil seine Kilometer abspulen zu können.

Edle Hölzer, feines Leder und komfortable Federung

Ursprünglich war der Range ja „nur“ eine edlere Ausstattungsvariante des LandRovers, der in aller Herren Länder seine Besatzung hauptsächlich durch unwegsames Gelände, über unbefestigte Straßen oder einfach nur auf harten sandigen Wüstenpisten befördern mußte. Aber dem Adel – und sei es auch eben dem Geldadel – des United Kingdom mußte ein adäquateres Geländefahrzeug geboten werden als es der knochenharte und völlig komfortlose LandRover der ersten Generationen war. Drum wurde eben mehr Blech verwendet, edles Holz und feines Leder, sowie bessere Federungen und Federwege, die die Schlaglöcher wegstecken konnten.

So ist ein Auto entstanden, das einem ständig das Gefühl gibt, Herr jeder Situation bleiben zu können. Geholfen wird dem modernen RangeRover dabei mit jeder Menge Elektronik, die zu steuern über den Kommandostand  mit ein wenig Feingefühl und Geduld bewältigt wird. Und in dem man sich – wenn Sitzhöhe bezwungen ist – nicht wie Graf Koks fühlt, sondern ehrlich wie ein Earl.

Fahrwerkabstimmung

Ausgewogen ist die Anpassung an das Gelände, auf dem sich der Range eben be­wegt. Auf jedem Untergrund findet er die richtige Fahrwerksanpassung, bei steilem Gelände in jeder Richtung dann auch die Brems- und Differential­einstellung, die das Fahrzeug auf den Rädern hält. Die anpassbare Kraftübertragung ist über Geröll gleichermaßen erhaben wie über Tiefsand oder auch Asphalt. Auf dem erreicht der Range übrigens beachtliche Werte, die jedoch mit der vorsorglich am Testauto montierten Winterbereifung den Drang nach Höchstleistung (sprich Vmax) bremsten.

Leistung satt…

Über Motor und Getriebe muss ich nicht viel erzählen. Drei Liter Hubraum, 700 Nm Drehmoment wie bei Schiffsmotoren und 306 PS, die keinesfalls an die Kräfte der britischen und irischen Tinker erinnern, der Pferdchen, die hauptsächlich von fahrenden Kesseflickern genutzt wurden. Dafür ist der Verbrauch des RangeRovers durchaus erwähnenswert, kommt er doch mit knapp über neun Litern dem werkseitig angegebenen Normverbrauch und der Genügsamkeit der Tinker doch sehr nahe.

spothits/Heiner Klempp

Technische Daten Range Rover Sport 3.0 SDV6 SE

Länge/Breite/Höhe 4.850 mm/1.943 mm/1.983 mm
Radstand 2.923 mm
Leergewicht 2.115 kg
zul. Gesamtgewicht 3.000 kg
max. Zuladung 885 kg
Kofferraum 489 – 1.761 l
Motor
V6-Dieselmotor
Hubraum 2.993 ccm
Leistung 225 kW/306 PS bei 4.000 U/min
max. Drehmoment 700 Nm bei 1.500 – 1.750 U/min
Beschleunigung auf 100 km/h 7,2 Sekunden
Vmax 225 km/h
EU-Normverbrauch im Mittel 7,0 l
Testverbrauch 9,2 l
Tankinhalt 89 l
Abgasnorm Euro 6
CO2 Ausstoß 185 g/km
Preis Testwagen (Basis-Ausführung) 73.700 Euro

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