Fiat Tipo, Jahrgang 2016: Italo-Golf

Molto chic und elegant

Fiat Tipo Kombi. Foto: spothits/Fiat
Fiat Tipo Kombi. Foto: spothits/Fiat

Molto chic und elegant

Und der scheint zu gelingen, sieht doch der Tipo richtig gut aus. In der Modewelt würde man vergleichen zwischen dem eher schlichten Boss-Label und dem edlen, eleganten Zegna. Da der Italien-Konzern sich für Maserati sowieso Ermenegildo Zegna als Partner für edles Innendesign ausgesucht hat, scheint das dazugewonnene Designbewußtsein auch auf den neuen Tipo abzufärben. Und in der Tat, das flotte italienische Wägelchen, das in der Türkei gebaut wird, ist molto chic und elegant, wie man es in dieser Wagen- und Preisklasse nicht erwartet. Schon garnicht, denkt man an jenen desigmißratenen Multipla mit seinen Krötenaugen aus den Jahren der Jahrtausendwende.

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So erklärt sich auch der Erfolg des Tipo, den es schon seit Februar 2016 in der Stufenheck-Version zu kaufen gibt und eben mitsamt einigen anderen Fiat-Neuerungen die Zulassungsstatistik der Marke in Deutschland boostet. Dazu trägt besonders auch  aber der deutsche Auto-Normalverbraucher mit seinem Hang zum Praktischen bei, der mehr auf Schrägheck oder Kombis steht. Dabei stehen für die Basisversion des Fünftürers 13.990 € in der Preisliste, das sind 1.000 € mehr als der Basispreis der Limousine. Der nun mit etwa halbjährigen Verspätung sich dazu gesell­te Kombi wird in der Basisversion mit demselben Aufschlag wie von der Limousine zum Fünftürer zu Buche schlagen; jeweils 2.000 € Aufpreis kosten die Diesel gegenüber den Benzinern und je nochmals 1.000 € ist die Differenz zwischen der Ausrüstung von der leistungsschwächeren zur leistungsstärkeren Variante.

So bildet sich der Preis des Diesel-Kombis der Tipo-Baureihe mit der Multijet-Ausstattung und 120 PS: 19.990 €.

Das ist an Bord

Was die Ausstattung der Fahrzeuge anbetrifft, sind sie bereits in der aus der Musik entliehenen Bezeichnung Pop (!, nicht von Fürstin Gloria) genannten Basisversion recht umfangreich; da gibt es schon für den niedrigsten Preis ein angenehm fahrbares sowie gut und sicher ausgestattetes Auto, wo es bei Mitbewerbern vor allem deutscher Herkunft eben mal eine einfache Karosse mit der allernotwendigsten Ausstattung ist – ähnlich wie beim Fortbewegungsmittel der rumänischen Renault-Tochter. Oder: sh. ganz o.

Italienisch flott…

Zu fahren ist der neue Tipo ausgesprochen angenehm; straffe Lenkung, leichtgängige Schaltung, mit der man jeden der sechs Vorwärtsgänge ohne Hakeln trifft. Eine sofort ansprechende Bremse mit ABS und dem auf jedes Rad getrennt einwirkenden ESC bremst unter dem Bremsassistent und (auf Wunsch) dem City-Notbremsassistent mit Gefahrenerkennung sicher – und bei Gefahr heftig – ab und hilft, Unfälle zu vermeiden oder deren Folgen deutlich zu mindern. Ich habe mir die Funktionsfähigkeit dieser Systeme bestätigen lassen, ansonsten aber nach italienischer Art Gas gegeben. Vole accelare, macchina! Und das tut der Tipo überraschend gut mit dem Diesel, der enorm viel Drehmoment auf die Kurbelwelle wuchtet, über die Hälfte mehr der Drehmoment-Meßeinheit des Benziners, also: 320 Nm. Das drückt beim leichtgewichtigen Tipo bereits die Passagiere in die Rückenlehnen, wenn der Fahrer ordentlich aufs Gaspedal tritt. Was in Italien und speziell rund um Turin ja üblich ist. Und dabei hängt er jederzeit am Gaspedal, lenkt direkt, zieht sauber in die Kurven (und genauso wieder raus), kurz, läßt sich sportlich genauso fahren wie kommod, eben italienisch flott.

Im Innenraum fühlen sich Fahrer und Passagiere wohl, die Einrichtung ist italienisch wie die Fahrleistungen, elegant und doch schlicht, eben mit Gefühl für Schwung im Design. Das zeigt sich auch aussen, besonders und besonders bemerkenswert am Minispoiler vor den beiden Hinterräder, die die Luftverwirbelungen an den Hinterrädern nochmals extra verringern.

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